Potsdam Sehenswürdigkeiten – Unsere Highlights & Praktische Tipps

15. Januar 2021
Potsdam Sehenswürdigkeiten Sanssouci

Zuletzt aktualisiert am 10. Februar 2023

Berlin kann jeder, Potsdam muss man wollen. Wir wollten und haben es keinesfalls bereut! Sanssouci – französisch für “Ohne Sorge” ist dabei nicht nur der Name der bekanntesten aller Potsdam Sehenswürdigkeiten. Einerseits gibt es unzählige weitere zu entdecken, andererseits empfanden wir unseren Städtetrip im Sommer wirklich unbeschwert und ein Stück weit ohne Sorge. Wir möchten dich mitnehmen und dir unsere liebsten Potsdam Sehenswürdigkeiten vorstellen.

Potsdam – Stadt mit Geschichte direkt bei Berlin

Potsdam steht aufgrund der regionalen Nähe irgendwie immer ein Stück im Schatten von Berlin. Obwohl das basierend auf der Einwohnerzahl vielleicht sogar richtig sein mag, hat die Landeshauptstadt von Brandenburg durchaus auch eine nennenswerte Geschichte. Diese ist eng verknüpft mit Friedrich dem Großen – besser bekannt als Alter Fritz – Mitte des 18. Jahrhunderts. Dieser reformierte das damalige Preußen und machte Potsdam zur Residenzstadt. Das Stadtbild wandelte sich grundlegend und gipfelte in der Erbauung des berühmten Schloss Sanssouci, das heute als wichtigste aller Potsdam Sehenswürdigkeiten gilt.

Ein weiteres Mal ist dir Potsdam mit Sicherheit im Geschichtsunterricht begegnet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs berieten hier die damaligen Siegermächte über die Aufteilung von Deutschland. Die Potsdamer Konferenz fand auf Schloss Cecilienhof statt – dieses war vom Krieg unversehrt und wurde kurzerhand als passender Ort ausgewählt. Berlin war zu dieser Zeit weitestgehend zerstört und eignete sich nicht als Ort für die Konferenz. Neben den Schlössern Sanssouci und Cecilienhof gibt es noch eine ganze Reihe weitere Potsdam Sehenswürdigkeiten, die du entdecken kannst. Diese wollen wir dir nun nach und nach vorstellen.

Schloss Cecilienhof Ort der Potsdamer Konferenz

Unsere liebsten Potsdam Sehenswürdigkeiten im Überblick

Alter Markt: St. Nikolaikirche, Altes Rathaus, Museum Barberini & Stadtschloss Potsdam

Wenn du aus Richtung Hauptbahnhof kommst und die wunderschöne Havel überquert hast, befinden sich die ersten Potsdam Sehenswürdigkeiten rechterhand rund um den Alten Markt. Dieser macht seinem Namen nicht wirklich alle Ehre, er sieht nämlich eher wie ein Neuer Markt aus. Das liegt daran, dass er ursprünglich im Zweiten Weltkrieg zerstört und erst in den letzten Jahren nach historischen Plänen wieder aufgebaut wurde.

Definitiv einen Besuch wert ist die St. Nikolaikirche mit der riesigen Kuppel, welche die Skyline von Potsdam prägt. Den Turm des 1837 fertiggestellten Sakralbaus kannst du sogar besteigen und hast von dort eine wunderbare Aussicht auf die brandenburgische Landeshauptstadt.

Wenn du künstlerisch veranlagt bist, dann sind sicherlich auch das Museum Barberini und das Alte Rathaus einen Besuch wert. In Letzterem ist mittlerweile das Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte untergebracht. Du erkennst es einfach an der goldenen Atlasfigur auf der Kuppel des Gebäudes. Im Museum Barberini bist du richtig, wenn Gemäldegalerien für dich das Richtige sind.

Das Potsdamer Stadtschloss befindet sich direkt neben der St. Nikolaikirche und war einst Residenz von Friedrich II. – besser bekannt als Alter Fritz – und ist heute Sitz des brandenburgischen Landtags. Hier kannst du durchaus mal schauen, wo die Politiker arbeiten.

Potsdam Alter Markt Museum

 

Holländisches Viertel

Das Holländische Viertel hat uns abseits der Potsdam Sehenswürdigkeiten in Sanssouci mit am besten gefallen. Der Ursprung des Holländischen Viertels ist dabei ebenso kurios wie bei der Russischen Kolonie Alexandrowka, auf die wir später noch eingehen. Sie entstand ab 1740 für niederländische Gastarbeiter – und das über 400 Kilometer entfernt von Holland. Beim Holländischen Viertel in Potsdam handelt es sich übrigens um das größte niederländische Gebäudeensemble außerhalb des deutschen Nachbarlandes.

Wunderschön fanden wir allein schon die vielen roten Häuser mit ihren prägnanten Backsteingiebeln. Zahlreiche kleine Cafés, gemütliche Restaurants und individuelle Geschäfte runden dieses sehenswerte Stadtviertel ab. Bei deinem Potsdam Rundgang solltest du hier unbedingt einen Stopp einlegen und das besondere Flair des Holländischen Viertels aufsaugen. Wir empfehlen dir das kleine Café „Poffertjes en Pannekoeken“, wo es typische holländische Gerichte gibt – von Pfannkuchen bis Käsesuppe. Sehr lecker!

Um zum Holländischen Viertel Potsdam zu gelangen, orientierst du dich idealerweise an der Benkertstraße bzw. der quer verlaufenden Mittelstraße. Anhand der Häuser mit rotem Backsteingiebel erkennst du sofort, wenn du da bist.

Adresse (Café): Mittelstraße 32, 14467 Potsdam

Holländisches Viertel Potsdam

 

Nauener Tor

Das Nauener Tor ist neben dem Brandenburger Tor und dem Jägertor eines der drei noch erhaltenen Stadttore von Potsdam. Es wurde 1755 erbaut und bietet dir den Zugang zum Holländischen Viertel. Das Nauener Tor ist eines der ältesten Bauwerke der Neugotik auf dem Europäischen Festland. Durch das Tor kannst du bequem durchlaufen und dir die alt anmutende Bauweise anschauen.

Adresse: Friedrich-Ebert-Straße 32, 14469 Potsdam

Nauener Tor Potsdam

Brandenburger Straße & Propsteikirche St. Peter und Paul

Auf der Brandenburger Straße bist du genau richtig, wenn du gern shoppen gehst oder dich einfach in ein Café setzen möchtest. Die gängigen Klamottenläden und zahlreiche Cafés, Bäcker und Co findest du auf der Brandenburger Straße in Potsdam.

Die Propsteikirche St. Peter und Paul markiert das östliche Ende der Haupteinkaufsstraße und Flaniermeile von Potsdam, der Brandenburger Straße. Die katholische Kirche erkennst du gut am gut 60 Meter hohen Glockenturm, der sich am Campanile von Verona orientiert. Der Bauherr Friedrich Wilhelm IV. war ein großer Italienfan und schickte Architekten sogar nach Südeuropa, um die dortige Architektur zu studieren.

Adresse: Am Bassin 7, 14467 Potsdam

Pfarrkirche Peter und Paul Potsdam

Brandenburger Tor Potsdam

Die Brandenburger Straße führt dich in westlicher Richtung direkt zum Brandenburger Tor. Jetzt bist du vielleicht etwas verwundert – Das Brandenburger Tor steht doch in Berlin? Natürlich, doch es ist nicht das einzige Brandenburger Tor. Auch wenn das Berliner Pendant weitaus berühmter ist, entstand das Brandenburger Tor in Potsdam sogar knapp 20 Jahre eher, genauer gesagt 1770. Heute wirkt es wie neu, denn es wurde erst in den letzten Jahren grundlegend saniert.

Nach dem Dritten Schlesischen Krieg 1763 entschied König Friedrich der Große, das Brandenburger Tor als Triumphbogen errichten zu lassen. Es besitzt zwei verschiedene Fassaden – eine der Stadt und eine dem Park Sanssouci zugewandte in Richtung des benachbarten Luisenplatzes.

Adresse: Luisenplatz, 14471 Potsdam

Brandenburger Tor Potsdam

Park Sanssouci

Unter Sanssouci verbirgt sich nicht nur das Schloss vom Alten Fritz, sondern eine riesige Parkanlage. Diese wurde zunächst terrassenartig von Friedrich dem Großen selbst gestaltet und später von Friedrich Wilhelm IV. bis zum Neuen Palais erweitert. Dadurch haben heute unzählige Gärtner jede Menge zu tun, um dir eine tolle Gartenlandschaft mit unterschiedlichsten Bauten, Skulpturen und Wasserspielen zu zaubern. Den Park Sanssouci kannst du vollkommen kostenlos erkunden, lediglich die einzelnen (und lohnenswerten) Sehenswürdigkeiten kosten Eintritt.

Für die gesamte Anlage Sanssouci solltest du dir unbedingt ordentlich Zeit einplanen. Vom Neuen Palais bis zur Friedenskirche sind es nicht weniger als zwei Kilometer Luftlinie. Zwischendurch bieten sich auch verschiedene Stopps oder auch ein Picknick an. Wir empfehlen dir das chillige „Café Eden“, welches sich unmittelbar bei den Römischen Bädern zwischen dem Chinesischen Haus und Schloss Charlottenhof befindet. Hier kannst du gerade im Sommer gemütlich und ungezwungen mit einem leckeren Kaffee oder kühlen Getränk abhängen. 😉

Sanssouci Park mit See

 

Friedenskirche

Die Friedenskirche wurde – wie auch schon die Propsteikirche St. Peter und Paul – auf Initiative von Friedrich Wilhelm IV. erbaut und 1848 eröffnet. Sie befindet sich im Park Sanssouci und ist schon gut sichtbar, wenn du vom Brandenburger Tor über den Luisenplatz in Richtung Sanssouci unterwegs bist. Über die Allee nach Sanssouci kommst du direkt hin.

Adresse: Am Grünen Gitter 3, 14469 Potsdam

 

Schloss Sanssouci

Schloss Sanssouci ist zweifelsfrei die wichtigste aller Potsdam Sehenswürdigkeiten und ganz eng verknüpft mit Friedrich II., auch als Alter Fritz bekannt. Sans souci – französisch für “ohne Sorge” – war dabei das Leitmotiv des Königs. Hier konnte er sich gedankenversunken zurückziehen und das Leben genießen. Weltberühmt sind vor allem die Weinbergterrassen auf der Südseite von Schloss Sanssouci, dem preußischen Versailles. Die gold-gelbe Fassade im Rokoko-Stil ist gleichermaßen einprägsam wie wunderschön.

Auch wenn der Schlosspark Sanssouci auf dich vielleicht schon majestätisch wirkt, so sehr lohnt sich auch ein Blick ins Innere! Die original erhaltene Raumausstattung kannst du in Form eines Rundgangs bestaunen. Selbst nach seinem Tod wollte König Friedrich II. seinem geliebten Schloss Sanssouci noch nah sein: Sein Grab befindet sich auf der oberen Terrasse.

Die Sanssouci Öffnungszeiten kannst du dir recht einfach merken: Dienstag bis Sonntag jeweils 10:00 bis 16:30 Uhr, wobei montags geschlossen ist. In das Schloss Sanssouci kannst du nicht einfach reinspazieren, der Eintritt wird hier über feste Einlasszeiten geregelt, wo du dir vorab am besten online einen Slot sicherst. Hierbei kannst du zwischen einem Einzelticket und einem Sanssouci+ Ticket wählen. Letzteres lohnt sich preislich aus unserer Sicht auf jeden Fall, wenn du noch ein paar andere Schlösser besichtigen willst. Mehr zum Sanssouci+ Ticket liest du weiter unten.

Denke daran, dass du dein Ticket rechtzeitig im Voraus buchst. Unserer Erfahrung nach ist Schloss Sanssouci regelmäßig gut ausgebucht, selbst im Corona-Sommer 2020 mussten wir unsere Tickets zwei Wochen vorher kaufen.

Eintritt: 14,00 Euro (enthalten im Sanssouci+ Ticket)
Adresse: Maulbeerallee, 14469 Potsdam

Schloss Sanssouci

Historische Mühle in Sanssouci

Die Historische Mühle befindet sich westlich in unmittelbarer Nähe zum Schloss Sanssouci und ist schon von weitem recht gut sichtbar. Sie ist ein originalgetreuer Nachbau der ursprünglich unter Friedrich Wilhelm II. im Jahr 1791 fertiggestellten Mühle, die dich vielleicht an eine typisch holländische Mühle erinnert. In der Mühle selbst befindet sich eine Dauerausstellung zum Thema Mühlen in Brandenburg. Uns genügte ein Blick auf die Historische Mühle in Sanssouci völlig, bist du jedoch an der Technik grundlegend interessiert dann kannst du dir das Ganze auf drei Ebenen anschauen.

Eintritt: 4,00 Euro (enthalten im Sanssouci+ Ticket)
Adresse: Maulbeerallee 5, 14469 Potsdam

Im gegenüberliegenden Besucherzentrum befindet sich übrigens eine kostenpflichtige Toilette. Gerade vor deinem Rundgang durch Schloss Sanssouci vielleicht ganz praktisch.

Neue Kammern mit Historischer Mühle im Hintergrund

Orangerieschloss

Die Orangerie in Sanssouci ist das größte und gleichzeitig jüngste Schloss in der Parkanlage. Es entstand in den Jahren 1851 bis 1864 unter Friedrich Wilhelm IV. und ist über 300 Meter lang. Das riesige Gebäude mit den Pflanzenhallen, Arkaden und Terrassen hat definitiv einen südländischen Touch und zeigt gut, dass der damalige König ein großer Italien-Fan war. Noch heute sind hier im Winter kälteempfindliche Pflanzen untergebracht.

Das Orangerieschloss beherbergt jedoch nicht nur Pflanzenhallen, sondern unter anderem auch den sogenannten Raffaelsaal, der über 50 Kopien von Raffael beherbergt, darunter auch die Sixtinische Madonna.

Eintritt: 6,00 Euro (enthalten im Sanssouci+ Ticket)
Adresse: An der Orangerie 3-5, 14469 Potsdam

Orangerieschloss Sanssouci Potsdam

Chinesisches Haus im Park Sanssouci

Das Chinesische Haus im Park Sanssouci war das Teehaus von Friedrich dem Großen. Es befindet sich südlich von Schloss Sanssouci und dem Orangerieschloss. Das Chinesische Haus hat einerseits eine schicke Rokoko-Fassade und bietet andererseits viele ostasiatische Elemente. Im 18. Jahrhundert war diese Chinoiserie genannte Kunstform sehr beliebt. Das Chinesische Haus in Sanssouci kannst du entweder von außen auf dich wirken lassen oder die vielen kleinen Details im Inneren erkunden. Mit der Sanssousi+ Karte hast du freien Eintritt.

Eintritt: 4,00 Euro (enthalten im Sanssouci+ Ticket)
Adresse: Am Grünen Gitter, 14469 Potsdam

Chinesisches Haus Sanssouci

Schloss Charlottenhof

Schloss Charlottenhof ist ein ehemaliges Sommerschloss von Friedrich Wilhelm IV., der es als damaliger Kronprinz von seinem Vater als Weihnachtsgeschenk erhielt. Charlottenhof in Potsdam liegt südwestlich von Schloss Sanssouci, noch unterhalb der Römischen Bäder. Entsprechend römisch wirkt es auch: Mit seinen Säulen wirkt es geradezu antik und ist im Stil einer ehemals römischen Villa gestaltet. Damit ist der klassizistische Bau von Schloss Charlottenhof ein ziemlicher Gegensatz – zum Beispiel zum Orangerieschloss, welches ebenfalls unter Friedrich Wilhelm IV. errichtet wurde.

Soweit wir wissen, kannst du das Innere von Schloss Charlottenhof nur in Verbindung mit einer Führung besuchen. Wir haben es uns ausführlich von außen angeschaut und können es dir definitiv empfehlen.

Eintritt: 6,00 Euro (enthalten im Sanssouci+ Ticket)
Adresse: Geschwister-Scholl-Straße 34A, 14471 Potsdam

Neues Palais

Am westlichen Ende der Hauptallee im Park Sanssouci befindet sich das Neue Palais, welches du schon von weitem gut erkennen kannst. Erbaut wurde das repräsentative Schloss unter Friedrich dem Großen nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges 1763, wobei es 1769 fertiggestellt wurde. Genutzt wurde das Neue Palais vor allem für Feierlichkeiten, wo der König befreunde Herrscher und Familienmitglieder zu Gast hatte. Entsprechend prunkvoll geht es im Inneren zu, wobei das Schlosstheater und die Königswohnung im Südostflügel sicherlich am beeindruckendsten sind.

Auch der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. nutzte das Neue Palais in Sanssouci regelmäßig mit seiner Familie. Er wohnte darin von 1889 bis zu seiner Abdankung 1918 mit seiner Frau Auguste Victoria und den Kindern.

Eintritt: 6,00 Euro (enthalten im Sanssouci+ Ticket)
Adresse: Am Neuen Palais, 14469 Potsdam

Neues Palais Sanssouci Hauptallee

Belvedere auf dem Klausberg

Das Belvedere auf dem Klausberg befindet sich nur wenige Gehminuten entfernt vom Orangerieschloss. Es war das letzte Gebäude, was unter der Herrschaft vom Alten Fritz entstand und hat heute noch die gleiche Funktion wie damals: Es bietet eine schöne Aussicht. Das Belvedere wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, nach der Wende ab 1990 umfassend saniert und ist heute nur im Rahmen von Sonderausstellungen geöffnet. Wir konnten es uns bei unserem Besuch leider nicht besichtigen, aber es zählt für uns definitiv zu den lohnenswerten Potsdam Sehenswürdigkeiten.

Adresse: Maulbeerallee, 14469 Potsdam

Russische Kolonie Alexandrowka in Potsdam

Die russische Kolonie Alexandrowka dürfte eines der skurrilsten Viertel sein, die es überhaupt gibt. Die Alexandrowka befindet sich ganz in der Nähe vom Neuen Garten und der dortigen Orangerie. Wenn du mitten in Potsdam plötzlich auf Holzhäuser stößt die fast wie Blockhütten aussehen, dann bist du am Ziel. Die Kolonie Alexandrowka ist geprägt von zahlreichen Holzhäusern, Obstplantagen und einer orthodoxen Kapelle. An einigen der Holzhäusern kannst du auf Basis einer Vertrauenskasse verschiedene Marmelade kaufen. Aus eigener Erfahrung können wir dir dazu nur eines sagen: Lecker!

Die Kolonie Alexandrowka in Potsdam wurde 1826 auf Anweisung von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen gegründet. Einerseits in Erinnerung an den Sieg über Napoleon, andererseits in Gedenken an den verstorbenen russischen Zaren Alexander, mit dem der König befreundet war und ihm zu Ehren russische Soldaten hier siedeln ließ.

Damit die Geschichte der russischen Kolonie gewahrt wird, wurde 2005 im Haus Nummer 2 das Museum Alexandrowka eröffnet, wo du dir die Geschichte der Kolonie und die Architektur der Holzhäuser näher anschauen kannst. Die Alexandrowka gehört als Teil der Potsdamer Kulturlandschaft zum UNESCO Welterbe.

Eintritt: 3,50 Euro (Museum Alexandrowka)
Adresse: Russische Kolonie 2, 14469 Potsdam (Museum)

Alexandrowka Holzhaus Potsdam

 

Neuer Garten – Orangerie & Marmorpalais

Der Neue Garten ist neben dem Park Sanssouci die zweite grüne Lunge von Potsdam und wird rege von Joggern genutzt. Wir haben den Neuen Garten mit dem Rad erkundet und sind dabei vor allem auf die Orangerie und das Marmorpalais gestoßen. Die Orangerie wurde von Friedrich Wilhelm II. beauftragt und entstand gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Im Winter dient die Orangerie im Neuen Garten dem Schutz von exotischen Pflanzen. Außerdem ist hier ein Café untergebracht, was bei längeren Wanderungen durch Potsdam vielleicht genau das Richtige für dich ist.

Nur wenige hundert Meter von der Orangerie entfernt ließ Friedrich Wilhelm II. noch ein zweites Gebäude errichten: Das Marmorpalais. Dieses wurde im frühklassizistischen Stil als Sommerresidenz für den König erbaut und 1793 fertiggestellt. Leider haben wir es zeitlich nicht geschafft, das Marmorpalais von innen zu bestaunen – allein das Äußere des Gebäudes wirkte sehr beeindruckend.

Wenn du Zeit hast, kannst du rund um den Heiligen See beim Neuen Garten eine kleine Fahrradtour machen Potsdam fernab der Touristenmassen in Sanssouci erkunden.

Eintritt Marmorpalais: 6,00 Euro (enthalten im Sanssouci+ Ticket)
Adresse: Im Neuen Garten 10, 14469 Potsdam

Haus bei Orangerie im Neuen Garten Potsdam

 

Schloss Cecilienhof

Schloss Cecilienhof liegt eingerahmt vom Heiligen See, dem Jungfernsee und der Havel im Neuen Garten und sieht auf den ersten Blick nicht wirklich wie ein Schloss aus. Kaiser Wilhelm II. ließ Cecilienhof im Landhausstil während des Ersten Weltkriegs als Residenz für seinen ältesten Sohn Wilhelm bauen, der es mit seiner Frau Cecilie bis 1945 bewohnte.

Auf den ersten Blick wirkte es auf uns verhältnismäßig klein, allerdings umfasst Schloss Cecilienhof 176 Zimmer – Genug Platz für viele Menschen. Der war auch nötig, denn zwischen Juli und August 1945 tagten hier Churchill, Truman und Stalin mit ihrer Entourage im Rahmen der Potsdamer Konferenz. In dieser Zeit war Schloss Cecilienhof und Potsdam sozusagen das Zentrum der Weltpolitik. Während Berlin zu diesem Zeitpunkt in Trümmern lag, wählte man das nicht beschädigte Cecilienhof in Potsdam für diese wichtige Konferenz.

Die Ergebnisse der Potsdamer Konferenz wurden im gleichnamigen Potsdamer Abkommen festgehalten, eine Folge daraus war die Teilung Deutschlands. Heute kannst du im Rahmen einer Dauerausstellung die damals genutzten Räume besichtigen und sozusagen Weltgeschichte schnuppern.

Wusstest du, dass Stalin bei den Besprechungen regelmäßig absichtlich zu spät kam? Der Grund ist trivial und zeigt doch schon den Beginn des Kalten Krieges: Er wollte, dass der amerikanische Präsident für ihn zur Begrüßung aufstehen muss. Dieser residierte während der Konferenz übrigens in der Karl-Marx-Straße 2 in Babelsberg in einem heute als Truman-Villa bekannten Gebäude, von wo er auch die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki befahl.

Bis Oktober 2021 kannst du Schloss Cecilienhof nur im Rahmen der Sonderausstellung „Potsdamer Konferenz – Die Neuordnung der Welt“ besichtigen. Ab wann dies in diesem Jahr möglich ist, hängt vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie ab.

Eintritt: 14,00 Euro (Kombiticket mit Belvedere auf dem Pfingstberg 16,00 Euro)
Adresse: Im Neuen Garten 11, 14469 Potsdam

Schloss Cecilienhof Potsdam

 

Belvedere auf dem Pfingstberg

Einen wunderbaren Ausblick auf Potsdam hast du vom Pfingstberg, der sich auch ganz in der Nähe von Schloss Cecilienhof befindet. Highlight ist das 1863 fertiggestellte Belvedere, welches der damalige König Friedrich Wilhelm IV. in Anlehnung an seine italienischen Reisen erschaffen lassen wollte. Der Bau vom Belvedere auf dem Pfingstberg wurde begleitet von zahlreichen Unterbrechungen wie der 1848er Revolution oder der Fokussierung auf die Fertigstellung der Orangerie in Sanssouci. So konnte erst Wilhelm I. den italienischen Renaissancebau vollenden.

Ein Aufstieg zum Pfingstberg Potsdam lohnt sich auch, wenn du das Belvedere nicht besichtigen kannst oder willst. Denn dieses hat nur in den Sommermonaten von April bis Oktober geöffnet. Die umliegende Parkanlage lädt aber ebenso zu der ein oder anderen Rast im Grünen ein – Perfekt zum Entspannen! Und die Aussicht auf Potsdam ist schließlich auch nicht zu verachten.

Eintritt: 6,00 Euro (Kombiticket mit Schloss Cecilienhof 16,00 Euro, Kombiticket mit Alexandrowka-Museum 8,50 Euro)
Adresse: Pfingstberg, Neuer Garten, 14469 Potsdam

Glienicker Brücke – Von Potsdam nach Berlin

Die Glienicker Brücke im Osten von Potsdam ist ein berühmtes Symbol des Kalten Krieges. Sie wurde 1907 errichtet und ist aus unserer Sicht nicht sonderlich spektakulär. Besonders macht die Glienicker Brücke jedoch ihre Rolle als sogenannte Agentenbrücke, denn Sie verbindet Potsdam mit Berlin. Zwischen 1962 und 1986 fanden hier insgesamt drei Austauschaktionen statt, bei der West und Ost politische Häftlinge miteinander tauschten. Die Geschichte wurde unter dem Namen „Bridge of Spies“ von Regisseur Steven Spielberg sogar verfilmt, bei der auch die Glienicker Brücke Agentenaustausch Schauplatz war.

Auf der Potsdamer Seite westlich der Brücke befindet sich die Villa Schöningen, in der du dich über die Geschichte der Brücke informieren kannst. Alte Aufnahmen der Bilder befinden sich aber auch auf Infotafeln auf dem Fußweg am Rand der Brücke.

Glienicker Brücke Potsdam

Schloss und Park Babelsberg

Auch in Babelsberg gibt es ein Schloss, welches mit seinem Park direkt an der Havel liegt. Es wurde ab 1833 als Sommerresidenz für den damaligen Preußischen Prinzen Wilhelm errichtet, der 1871 als Wilhelm I. erster Deutscher Kaiser wurde. Das Schloss Babelsberg ist eine Mischung aus Gotik und des später aufkommenden Burgenstils mit den zahlreichen Türmen und Fensterformen.

Einen guten Blick auf das Schloss und den angrenzenden Park Babelsberg hast du bereits von der Glienicker Brücke. Derzeit wird das Schloss noch saniert, gerade im Sommer lohnt sich für dich sicherlich trotzdem ein Besuch der weitläufigen Gartenanlage.

Adresse: Park Babelsberg 10, 14482 Potsdam

Schloss Babelsberg

Filmpark Babelsberg

Der Filmpark Babelsberg ist ein Vergnügungspark direkt neben den berühmten Babelsberger Filmstudios, wo seit 1912 zahlreiche bekannte Filme gedreht wurden. Noch heute zählen die Filmstudios Babelsberg zu den größten in Europa, wobei zahlreiche international bekannte Filme hier entstanden sind. Von „Inglourious Basterds“, dem „Bourne Ultimatum“ oder der beliebten Serie „Babylon Berlin“ hast du sicherlich schon gehört.

Als Besucher in Potsdam wird dir das nur wenig Mehrwert bieten, weswegen es den Filmpark Babelsberg direkt nebenan gibt. Hier erkundest du unter anderem original Filmsets wie etwa das GZSZ-Außenset oder den Bauwagen aus der Kinderserie Löwenzahn. Wenn du dich also fragst, was du mit Kindern in Potsdam machen kannst, dann ist der Filmpark Babelsberg sicherlich genau das Richtige.

Eintritt: 21,80 Euro (Familienticket 65,80 Euro)
Adresse: Großbeerenstraße 200, 14482 Potsdam

Sparen mit dem Sanssouci+ Ticket

Bei zahlreichen Sehenswürdigkeiten hast du bereits vom Sanssouci+ Ticket gelesen. Das ist ein Kombi-Ticket der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, mit dem du gut sparen kannst, wenn du dir einige der Potsdam Sehenswürdigkeiten anschauen willst.

Mit dem Sanssouci+ Ticket kommst du am Ende also wesentlich günstiger, als wenn du für jedes Schloss einzeln Eintritt zahlst. Wichtig zu beachten ist dabei für dich, dass du für Schloss Sanssouci vorab eine Einlasszeit wählen musst und dass das Ticket nur für einen Tag gilt. Du solltest also die von dir gewählten Potsdam Sehenswürdigkeiten an einem Tag schaffen, zumindest die Schlösser. Wenn du mehr als einen Tag vor Ort bist, dann unternimm am besten am anderen Tag jene Dinge, die nicht im Sanssouci+ Ticket enthalten sind.

Potsdam Sehenswürdigkeiten Karte – Alles auf einen Blick

Zur besseren Orientierung haben wir dir hier unsere Potsdam Sehenswürdigkeiten und Tipps in einer übersichtlichen Karte eingezeichnet. So kannst du dich je nach Startpunkt gut orientieren und vielleicht direkt auswählen, was dir am meisten zusagt. Ebenso findest du ein paar leckere Cafés, die wir dir guten Gewissens empfehlen können.

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Wie viele Tage für Potsdam einplanen?

Für alle beschriebenen Potsdam Sehenswürdigkeiten wirst du auf jeden Fall einige Zeit brauchen. Selbst wenn du der Typ “Kurz anschauen, Foto knipsen und weiter” bist, dann wird es zeitlich schwierig bis unmöglich, wenn du nur einen Tag Zeit hast.

Wir empfehlen dir mindestens zwei Tage für Potsdam, eher sogar drei. Sofern du dir alle Sehenswürdigkeiten in Potsdam anschauen möchtest, solltest du dir diese Zeit auf jeden Fall einplanen. Du wirst auf jeden Fall keine Langeweile haben, denn es gibt einiges zu entdecken. Und auch einfach unbeschwert durch den Park Sanssouci flanieren ist ja schließlich auch sehr schön.

Falls du jedoch auf der Durchreise bist und nur einen Tag in Potsdam Zeit hast, dann picke dir einfach aus unseren Sehenswürdigkeiten oben ein paar heraus, die dir am meisten zusagen.

Schiffe auf der Havel in Potsdam

Unterwegs in Potsdam & Anreise

Wenn du schon öfter in Berlin unterwegs warst, ist das ABC Ticket der Berliner Verkehrsbetriebe sicherlich ein Begriff. Das Gute: Das ABC Ticket der BVG gilt auch für Potsdam. Sofern du also von Berlin aus anreist, lohnt sich sicherlich das ABC Tages-Ticket für dich, welches du für 10 Euro kaufen kannst. Das Ticket gibt es auch ermäßigt oder als Kleingruppentarif, wo du möglicherweise noch günstiger kommst.

Mit der S7 benötigst du vom Alexanderplatz etwa 45 Minuten, mit dem RE1 Regionalexpress sogar nur 30 Minuten bis Potsdam Hauptbahnhof.

Durch die Nähe zu Berlin kannst du also recht einfach mit dem Zug nach Potsdam gelangen, sogar der Flixbus fährt die brandenburgische Hauptstadt an. Sofern du mit deinem Auto oder sogar Camper mobil bist, empfehlen wir dir noch einen Abstecher in die umliegende Seenlandschaft. Insbesondere der Templiner See und der Schwielowsee rund um Caputh sind sehr sehenswert. Das tolle Wetter, die schöne Landschaft und die entspannte Stadt – alles zusammen sorgte bei uns für eine besondere Unbeschwertheit, als wir im Sommer rund um Potsdam unterwegs waren.

Unterkunft in Potsdam finden

Potsdam bietet zahlreiche Unterkünfte in allen Preisklassen, von wo aus du deine Städtetour nach Sanssouci und allen anderen Sehenswürdigkeiten optimal starten kannst. Wir waren im Rahmen eines Campingurlaubs am Schwielowsee an mehreren Tagen in Potsdam unterwegs. Je nachdem, ob du eher der Typ Camping oder Hotel bist: In und um die brandenburgische Landeshauptstadt findest du garantiert eine geeignete Unterkunft.

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