Tharandter Wald – Unsere Tipps & Ausflugsziele für den schönsten Wald in Sachsen

Zuletzt aktualisiert am 9. Oktober 2023

Der Tharandter Wald zwischen Dresden und Freiberg hat mit etwa 60 Quadratkilometern eine große Waldfläche, wo du nach Lust und Laune spazieren, wandern und mit dem Rad fahren kannst. Hier wird dir garantiert nicht langweilig, auch für Kinder gibt es hier Einiges zu entdecken. Wir möchten dir in diesem Beitrag einige Sehenswürdigkeiten im Tharandter Wald vorstellen, damit du weißt, was dich erwartet und besser einschätzen kannst, was dich mehr oder auch weniger interessiert. Los geht’s!

Tharandter Wald: Schönster Wald in Sachsen?

Der Tharandter Wald ist mit 60 Quadratkilometern Größe im Herzen von Sachsen nicht nur das flächenmäßig größte Waldgebiet des Freitstaats, im Nachgang einer Tourismuswerbung aus den 1920er Jahren wurde sogar eine eigene Marke entwickelt: “Tharandter Wald – schönster Wald Sachsens”. Inwiefern das subjektiv betrachtet stimmt, mögen wir nicht abschließend beurteilen. Fest steht für uns allerdings, dass er sich hervorragend für zahlreiche ausgedehnte Spaziergänge und Wanderungen eignet.

Bist du zu Besuch in Sachsen und planst unter anderem Ausflüge in den Tharandter Wald? Schau direkt mal hier rein. Dort findest du geeignete Unterkünfte im nahegelegenen Dresden. So kannst du einen kleinen Städtetrip perfekt mit Wanderungen in der Natur verbinden!

Burgruine in Tharandt

Die Burgruine samt Bergkirche gilt neben dem Schloss als absolutes Highlight von Tharandt. Sie thront hoch über der Kleinstadt und ist über einen kurzen Aufstieg kostenfrei zu besichtigen. Ihre Geschichte geht bis zurück ins frühe 13. Jahrhundert, als sie zum Schutz vor dem Burggrafen von Dohna durch den damaligen Markgrafen Dietrich von Meißen errichtet wurde. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Burg mehrfach zerstört, wieder aufgebaut und verlor zunehmend an Bedeutung. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde die sogenannte Vorburg zur Kirche umgebaut, die heute noch so weitestgehend besteht.

Von der Burgruine hast du einen fantastischen Rundumblick auf Tharandt, den Schlossteich sowie das umliegende Weißeritztal. Von der ursprünglichen Burg ist leider nicht mehr viel übrig, anhand der Lage hast du jedoch einen guten Eindruck, wie markant die Anlage einmal gewesen sein muss. Achte im Hochsommer unbedingt auf eine Kopfbedeckung, Sonnencreme bzw. ausreichend Wasser.

Dort musst du hin: Google Maps

 

Schloss Tharandt – Lost Place hoch über Tharandt?

Das Schloss Tharandt ist neben der Burgruine die weitere große Sehenswürdigkeit im Ort. Es befindet sich nur wenige hundert Meter unterhalb der Ruine und ist mit seinem Turm ebenso gut sichtbar. Errichtet wurde es Mitte des 19. Jahrhunderts und 1866 vom polnischen Grafen Michael Jérôme Leszczyc-Sumiński erworben. Der vermachte es weiter und bis zum Zweiten Weltkrieg wurden mehrere Umbaumaßnahmen durchgeführt, darunter ein Bogengang im indisch-islamischen Stil. Nach Ende des Krieges bezog die Forstakademie das Gebäude und hatte bis Ende der 1990er Jahre hier ihren Sitz. Nach kurzem Leerstand ging das Schloss Tharandt in Privatbesitz über und wird seit einigen Jahren auch bereits wieder bewohnt. Das erkennst du auch gut am angebrachten Briefkasten. Wie es im Inneren aussieht, ist nur zu vermuten. Von außen wirkte es auf uns ein bisschen wie ein Lost Place – der allerdings keiner ist.

Hier in der Karte: Google Maps

 

Forstbotanischer Garten im Tharandter Wald

Bist du in Tharandt, empfehlen wir dir unbedingt einen Abstecher in den umfangreichen Forstbotanischen Garten. Diesen erreichst du super einfach entweder vom Schloss Tharandt aus oder mit dem Auto über die Freiberger Straße, wo du am Ende des Anstiegs rechts in den Zeisigweg abzweigst. Vor Ort gibt es nur sehr wenige Parkmöglichkeiten, allerdings findest du in den umliegenden Straßen ausreichend kostenfreie Stellflächen.

Der Forstbotanische Garten wurde von Heinrich Cotta Anfang des 19. Jahrhunderts gegründet und umfasst heute über 3.000 verschiedene Gehölze, was ihn zu einer der größten Sammlungen in ganz Europa macht. Er ist ein wichtiger Teil der Fakultät für Umweltwissenschaften der TU Dresden, aber gleichzeitig für interessierte Besucher geöffnet. Der Garten bietet im westlichen Teil neben einem kleinen Aussichtspunkt verschiedene Themenschwerpunkte und -bereiche rund um Nordamerika, so etwa die “Appalachen” oder auch die “Rocky Mountains”. Im östlich gelegenen Gartenabschnitt findest du eher einen historischen Teil.

Eintritt: kostenfrei
Öffnungszeiten: April bis Oktober jeweils 8:00 bis 17:00 Uhr
Adresse (Eingang): Google Maps

 

Schweizerhaus im Tharandter Wald

Das Schweizerhaus war 1842 das allererste Lehrgebäude der ansässigen Forstakademie. Ihren Namen hat das Gebäude vom Baustil, der einem Bauernhaus aus den Alpen nachempfunden ist. Heute ist im Schweizerhaus ein kleines Museum samt Shop untergebracht.

Hier musst du hin: Google Maps

Denkmäler für Cotta, Judeich & Pressler

Im Forstbotanischen Garten – unweit vom Schweizerhaus und vom Schloss Tharandt – gibt es insgesamt drei Büsten von Cotta, Judeich und Pressler. Alle waren bedeutende Persönlichkeiten in Zusammenhang mit dem Botanischen Garten sowie der Forstlehre.

Johann Heinrich Cotta war Begründer der Forstlehranstalt in Tharandt und des Forstbotanischen Gartens 1811. Maximilian Robert Pressler sowie Johann Friedrich Judeich waren über viele Jahrzehnte hinweg Professor bzw. Direktor der Lehranstalt. Nach Judeich ist heute zudem das Hochschulgebäude mit seinem markanten, dreieckigen Grundriss auf dem Tharandter Campus der TU Dresden benannt. Du erkennst es gut von der Burgruine aus.

 

Zeisiggrundbrücke

Die spektakuläre Zeisiggrundbrücke verbindet den historischen mit dem nordamerikanischen Teil des Forstbotanischen Gartens. Auf einer Länge von 117 Metern überwindest du den Zeisiggrund und kannst zwischen den Abschnitten des Forstbotanischen Gartens hin- und herlaufen. Achte allerdings unbedingt auf die jeweiligen Steigungen. Hier musst du teilweise eine gute Kondition mitbringen. Die Zeisiggrundbrücke kostete wohl eine ordentliche Stange Geld, erhielt dafür allerdings auch 2006 den Sächsischen Preis für Baukultur.

Hier geht’s zur Brücke: Google Maps

Porphyrfächer im Tharandter Wald

Der Porphyrfächer ist eine imposante Felswand mitten im Tharandter Wald und gleichzeitig ein Naturdenkmal sowie Nationales Geotop. Interessierst du dich ein bisschen für Geologie, dann bist du hier wohl goldrichtig. Der Porphyrfächer ist ein Ausschnitt des am häufigsten vorkommenden Gesteins im Tharandter Wald – dem Porphyr. Dieser entstand vor ca. 300 Millionen Jahren im Rahmen eines Vulkanausbruchs, wobei dabei das komplette heutige Waldgebiet bedeckt wurde. Der heute sichtbare Porphyrfächer ist etwa 40 Meter breit und 15 Meter hoch. Im 19. Jahrhundert wurde er bei Steinbrucharbeiten entdeckt. Rund um den Porphyrfächer kannst du verschiedene Wanderungen unternehmen, vor Ort gibt es zudem einen gut ausgebauten Unterstand für schlechtes Wetter. Als Ausgangspunkt empfehlen wir dir diesen kostenfreien Parkplatz.

Hier befindet sich der Porphyrfächer: Google Maps

Basaltbruch & Hexenhäuschen

Ein weiteres geologisches Highlight erwartet dich am Basaltbruch. Hier stehst du in einem uralten Vulkankegel, der längst in sich zusammengebrochen ist. Bis zum Ersten Weltkrieg wurde hier das säulenförmige Basalt abgebaut. Das kleine Hexenhäuschen dabei hat nichts mit Hänsel und Gretel zu tun, sondern war tatsächlich mal das Haus des ehemaligen Sprengmeisters.

Hier befindet sich die Sehenswürdigkeit: Google Maps

Triebischsee – Kleiner See mit Bootssteg im Tharandter Wald

Der Triebischsee ist ein ruhiger, kleiner See im Tharandter Wald am Flüsschen Triebisch. Der See liegt mitten im Wald und ist ein schönes Wanderziel für jedermann. Gerade zum Sonnenuntergang ist es am Bootssteg sehr romantisch. Rund um das Gewässer gibt es einige Sitzmöglichkeiten, über gut befestigte Waldwege wie den „F-Flügel“ gelangst du z.B. von Spechtshausen innerhalb eines 30minütigen Spaziergangs hin. Dort findest du nicht nur einen kostenfreien Parkplatz, sondern auch einen kleinen Imbiss am Waldrand. Hast du genügend Ausdauer, lässt sich der Triebischsee auch perfekt mit dem Basaltbruch samt Hexenhäusl kombinieren.

Zur Orientierung: Google Maps

Jungfernloch am Triebischsee

Das Jungfernloch befindet sich in der Nähe des Triebischsees an einem benachbarten Teich am Wiesenweg. Dabei handelt es sich um eine kleine Höhle in einem Porphyrfelsen. Im Grunde nicht spektakulär, dafür jedoch die sagenumwobene Geschichte dahinter. Der Legende nach war die Höhle viel größer und Zuhause von drei Feen. In einer Vollmondnacht kam ein Spielmann vorbei und stahl die Wäsche der Feen, die daraufhin verschwanden und das Loch bzw. die Höhle wurde entsprechend klein. Alles eine spannende Geschichte, bei der allerdings viel Fantasie dazugehört. 😉

Hier befindet sich das Jungfernloch: Google Maps

Walderlebnispfad Grillenburg

Ursprünglich hieß der Tharandter Wald Grillenburger Wald. Heute ist Grillenburg ein Ortsteil vom Kurort Hartha und bietet mit dem Walderlebnispfad ein Ausflugsziel für die ganze Familie. Speziell für Kinder bietet der Pfad viele Highlights, die es zu entdecken gilt: Von einem Aussichtspunkt über eine Balancierstrecke bis zu einer Abenteuerinsel oder einer Hexenhütte ist vieles dabei. Hier kannst direkt am Zugang auf einem größeren Parkplatz kostenlos dein Auto abstellen.

Eintritt: kostenfrei
Eingang (Parkplatz): Google Maps

Jagdschloss Grillenburg

Das Jagdschloss Grillenburg befindet sich nur einen Steinwurf vom Walderlebnispfad entfernt, eingebettet in eine schöne Teichanlage. Das Schloss hat seinen Ursprung wohl im 13. Jahrhundert, vor allem August der Starke ließ es hunderte Jahre später zur Jagdresidenz ausbauen. Während es nach dem 2. Weltkrieg noch als FDGB-Schulungsheim diente, nutzte es später die Technische Hochschule. Nachdem das Schloss sich wohl viele Jahre selbst überlassen war, wurde in den letzten Jahren ein Bebauungsplan erstellt. Wir haben uns nur im Schlosspark ein wenig umgesehen, in das Jagdschloss hinein kommst du wohl leider nicht.

Hier befindet sich das Schloss: Google Maps

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