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Zuletzt aktualisiert am 16. Mai 2022
Wer kennt nicht die märchenhafte Kulisse von „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ und dessen winterlich-malerischen Wälder? Das Schloss Moritzburg, nordwestlich von Dresden gelegen, im gleichnamigen Ort Moritzburg gilt nicht nur als Kulisse zahlreicher Filme und Hochzeiten, sondern ist es auch eines der bekanntesten Ausflugsziele barocker Jagdschlösser in Mitteleuropa.
Eine Kulisse mit viel Historie – der Ursprung der Moritzburg
Herzog Moritz von Sachsen ließ ca. 1542 in Friedewald, Jagdgebiet der Wettiner, ein Jagdschloss im Stil der Renaissance errichten. Damals unter dem Namen Dianenburg bekannt, heute nach dem Namensgeber Herzog Moritz als Moritzburg in aller Munde. Zu dieser Zeit stand das Schloss im Mittelpunkt der sächsischen Jagdgesellschaft.
Eine Schlosskappelle, welche heutzutage immer noch in Benutzung ist, wurde erst gegen 1661 unter Kurfürst Johann Georg II. errichtet und rund 38 Jahre später im Zuge der Krönung von August dem Starken von Polen katholisch geweiht. Nach August dem Starken sollte das einstige Renaissanceschlosses in ein barockes Jagd- und Lustschloss umgebaut werden. Mit dem Umbau wird das Schloss seit 1723 für Feste als auch Jagden genutzt. Um das Schloss herum wurden Tiergehege mit Löwen, Geparden und Wisenten angebaut. Heute befinden sich jedoch keine Tiergehege mehr auf dem Gelände, sondern ein Wildgehege in unmittelbarerer Nähe zum Schloss. Mit dem Tod von August dem Starken endete der Umbau des einstigen Renaissanceschlosses.
August der Starke wollte den Park hinter dem Schloss im französischen Stil erbauen, jedoch wurde dies aufgrund seines Todes nicht vollendet. Erst seit dem 19. Jahrhundert glänzt die Parkanlage im romantischen Stil unter vielen detailreichen Sandsteinskulpturen, welche die Balustrade der Terrassen verzieren. Derzeit wird der Park nach den Plänen von 1740 rekonstruiert.
Von 1933 bis 1945 wird das Schloss zum Wohnsitz des wettinischen Prinzens Ernst Heinrich von Sachsen. Seit der Enteignung der Wettiner 1945 wurden mehrere Schätze – wie edelsteinbesetzte Goldschmiedearbeiten der Wettiner – gesucht. 1996 fanden Hobby-Archäologen Holzkisten mit Schätzen, die den Wettiner zugeordnet werden konnten.
Viel mehr als nur Märchenstimmung – was gibt es in der Moritzburg zu sehen?
Das barocke Schloss hat einiges zu bieten. Malerisch steht es zwischen den Auszügen des Friedewaldes, der Schlossparkanlage und des Schlossteiches. Das Schloss Moritzburg kann sowohl von der Vorderseite, entlang einer Baumallee, als auch von der Rückseite, aus dem Schlosspark heraus, begangen werden. Auch für unsere Mitmenschen, die nicht gut zu Fuß sind, ist das Schloss begehbar. Um das Schloss herum führen kleine Wege zwischen Rasenabschnitten; außerdem ist das Schloss von einer größeren Terrassenanlage mit Sandsteinstatuen umgeben.
Bevor es jedoch in das Hauptgebäude hineingeht, sind zwei touristische Shops am Toreingang. Diese Shops befinden sich in zwei von acht damaligen Wachhäusern. Jeweils zwei Wachhäuser sind nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet, welche alle noch erhalten sind. Eines der Shops bietet Handmade Keramik wie z.B. Küchenutensilien.
Die Häuschen der Wachen am Schlosssee
Kleines Geschäft mit Töpferwaren im ehemaligen Wachhäuschen
Zum Hauptgebäude gelangt man über gut ausgebaute Rampen oder über die Terrassen. Vier Türme umgeben das Schloss, welche mit dem Hauptkomplex verbunden sind. Die Türme werden nach ihren Funktionen bezeichnet, d.h. im Nordosten ist der Küchenturm, welcher damals als Belieferungsstätte von Speisen genutzt wurde. Im Nordwesten befindet sich der Backturm (welches ehemals als Bäckerei galt), im Südosten der Amtsturm und zuletzt der Jägerturm im Südwesten.
Das Schloss verfügt über 200 Räume und sieben Säle – davon sind vier Prunksäle in der oberen Etage, welche sich über jeweils zwei Geschosse erstrecken. Innerhalb des Schlosses gibt es ein Restaurant. Während der Weihnachtszeit befindet sich eine Ausstellung zum Märchen „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ im Schloss. Wer sich beim Besichtigen der Parkanlage und des Schloss aufwärmen will, kann sich ein heißes Getränk vor dem Schloss gönnen. Ein Glühwein kostet hier beispielsweise 3,50€. 😉
Wo liegt Schloss Moritzburg?
Das Schloss Moritzburg liegt ca. 16 km nordwestlich von Dresden entfernt, inmitten der Teich- und Waldlandschaft Friedewald. Entlang eines gut ausgebauten Radweges und inmitten des Waldes führt die Landstraße direkt bis zum Schloss.
Links vor der Moritzburg ist ein ausgeschildeter gebührenpflichtiger Parkplatz. Dieser war bei unserem Besuch (2. Weihnachtsfeiertag 2017) sehr überlaufen, sodass die Autos auch außerhalb der gezeichneten Parkflächen standen. Wir haben 1,80 Euro für 1,5 h gezahlt. Außerdem erreicht ihr Schloss Moritzburg auch bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Hierzu fahrt ihr mit dem Zug bis Dresden-Neustadt und danach mit der Buslinie 326 Richtung Radeburg.
Was ist das Besondere an Schloss Moritzburg?
Die Wangen sind mit Asche beschmutzt, aber der Schornsteinfeger ist es nicht.
Schon von weiterer Ferne hörten wir bei unserer Ankunft Musik aus dem Märchen „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ von 1972. Ein Junge spielte Trompete am Eingang zum Schloss, welches den Besuch besonders romantisch machte – trotz der vielen Menschen. Bereits seit dem 18. November lädt die Ausstellung des bekannten Märchens im Schloss zum Besuch ein. Die Ausstellung „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ ist bis zum 25. Februar dienstags bis sonntags geöffnet. Montags ist die Ausstellung leider geschlossen. Wer sich also innerhalb der Kulisse verzaubern lassen will, ist hier zwischen 10 und 17 Uhr genau richtig.
Schloss Moritzburg Besichtigung
Sowohl die Ausstellung zum Märchen „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ als auch die folgende Barockausstellung (eröffnet wieder am 20.03.2018) kann gegen eine Gebühr von acht Euro (Erwachsene, 6,50 Euro für Ermäßigte) besichtigt werden. Die Ausstellungen könne in der Regel zwischen 10 und 17 Uhr begangen werden. Für weitere Änderungen und aktuelle Öffnungszeiten besucht einfach deren Webseite.
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