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Zuletzt aktualisiert am 10. November 2021
Während unserer Reise zur deutschen Ostsee haben wir auch einen Stopp in Wismar gemacht, der alten und traditionsreichen Hansestadt. Besonders die Altstadt hat es uns bei unserem Besuch angetan. Warum das so ist, wollen wir dir hier in dem Beitrag vorstellen. Hier zeigen wir dir unsere Wismar Sehenswürdigkeiten. Viel Spaß beim Lesen und Nachmachen!
Hansestadt und UNESCO Welterbe Wismar
Wismar ist mit lediglich 40.000 Einwohnern eine recht übersichtliche Stadt am südlichen Ende der Wismaer Bucht. Bedeutung und Reichtum erlangte Wismar durch die frühe Mitgliedschaft in der berühmten Hanse während des Mittelalters. Später stand die Hansestadt nach dem Dreißigjährigen Krieg gar unter schwedischer Herrschaft. Viele historische Gebäude existieren auch nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg noch bzw. wurden mittlerweile besonders schön renoviert. Im Jahr 2002 wurden die Altstädte Wismar und Stralsund gemeinsam zum UNESCO Welterbe ernannt.
Wir empfehlen dir zumindest einen vollen Tag, um die Wismar Sehenswürdigkeiten entspannt ansehen zu können. Die Altstadt ist dabei nicht riesig groß, sodass du im Grunde alles Wichtige zu Fuß erlaufen kannst. Idealerweise empfehlen wir dir zusätzlich einen Abstecher zur nahegelegenen Insel Poel. In einem anderen Beitrag haben wir dir die Insel Poel ausführlich vorgestellt.
Wismar Sehenswürdigkeiten & Highlights in der Altstadt
Im Folgenden möchten wir dir unsere liebsten Sehenswürdigkeiten von Wismar vorstellen, die wir selbst besucht haben. Sicherlich gibt noch ein paar weitere Tipps – Wenn du also welche hast, kannst du uns diese gern im Kommentarbereich mitteilen. Wir ergänzen diese gern. Bist du allerdings das erste Mal in Wismar, erhältst du hier allerdings bereits einen sehr guten Überblick.
Altes Zeughaus Wismar
Das erste Highlight ist das alte Zeughaus an der Ulmenstraße. Reist du mit dem Auto an, empfehlen wir den Parkplatz am Schiffbauerdamm direkt am Westhafen. Der Parkplatz ist zwar gut frequentiert, ist mit 1,50 Euro pro Stunde für seine gute Lage allerdings nicht überteuert. Außerdem brauchst du von hier nur zwei Gehminuten bis zum alten Zeughaus, unserer ersten Wismar Sehenswürdigkeit, auf das wir hier eingehen möchten.
Während der schwedischen Regentschaft galt Wismar als militärisch besonders bedeutend, daher wurde ein für damalige Verhältnisse riesiges Waffenarsenal gebaut. Nach verschieden Kriegen wurden die militärischen Anlagen in Wismar weitestgehend abgetragen, das Zeughaus blieb erhalten, da es von Einwohnern gekauft wurde. Ab 1993 wurde das alte Zeughaus umfassend renoviert und dient heute als Stadtbibliothek und Veranstaltungsort.
Öffnungszeiten Altes Zeughaus Wismar:
Montag, Dienstag, Donnerstag und Donnerstag | 10:00-18:00 Uhr |
Mittwoche | 13:00-18:00 Uhr |
Samstag | 10:00-13:00 Uhr |
Sonntag | geschlossen |
St.-Georgen-Kirche
Die St.-Georgen-Kirche ist neben der Heiligen-Geist-Kirche und der St.-Nikolai-Kirche die wichtigste Kirche in Wismar. Sie wurde einst für das normale Bürgertum erbaut und hat eine etwas ungewöhnliche Form: Große Ausmaße, aber nicht wirklich hoch. Du kannst sie kostenfrei besichtigen und wirst von ihrer Größe sofort beeindruckt sein.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die St.-Georgen-Kirche schwer beschädigt, zu DDR-Zeiten wenig beachtet und zur Wendezeit stürzte sogar ein Turm während eines schweren Sturms ein. Anschließend wurde die Kirche aufwendig saniert. Heute kannst du unter anderem hier Wismar von oben anschauen. Auf einer insgesamt 36 Meter hohen Aussichtsplattform genießt du einen 360 Grad-Rundumblick über die Hansestadt. Nach oben kommst du schnell und einfach mit einem gläsernen Aufzug.
Öffnungszeiten und Eintritt für die Aussichtsplattform der St.-Georgen-Kirche:
April bis September | täglich 10:00-18:00 Uhr |
Oktober bis März | täglich 10:00-16:00 Uhr |
Aussichtsplattform Erwachsene | 3,00 EUR |
Aussichtsplattform Ermäßigt | 2,00 EUR |
Aussichtsplattform für Kinder bis 6 Jahre | kostenfrei |
Fürstenhof Wismar
Der Fürstenhof Wismar befindet sich direkt neben der St.-Georgen-Kirche und war – wie der Name vielleicht schon sagt – bereits zu Zeiten der Hanse Sitz der Landesfürsten. Während der Herrschaft Schwedens war der Fürstenhof Heimat des Obersten Gerichts. Diesen Zweck erfüllt es in ihrer Art und Weise noch heute: Im Fürstenhof befindet sich heutzutage das Amtsgericht Wismar.
St.-Marien-Kirche
Die St.-Marien-Kirche ist ein weiteres imposantes Bauwerk, den Kirchturm kannst du hier ebenso schon von weitem gut sehen. Die Besonderheit: Der Kirchturm ist das Einzigste, was von der Marien-Kirche noch übrig ist. Das restliche Kirchenschiff wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und später vollständig abgetragen. Heute kannst du die Maße der ursprünglich sehr großen Kirche noch gut erkennen und dich auf der Fläche des ursprünglichen Schiffs frei bewegen.
Öffnungszeiten der St.-Marien-Kirche (Kirchturm):
April bis September | täglich 10:00-18:00 Uhr |
Oktober bis März | täglich 10:00-16:00 Uhr |
Das Archidiakonat
Das Archidiakonat direkt neben der St.-Marien-Kirche war für uns eines der schönsten Gebäude überhaupt in Wismar. Archidiakonat klingt sehr kompliziert, das Wort bezieht sich auf den Archidiakons, der – laut Dr Google – im Mittelalter der bischöfliche Vertreter der Kirche vor Ort war. Das norddeutsche Backsteingebäude war gleichzeitig Verwaltungssitz und Wohnung des Archidiakons. Betreten kannst du es soweit wir wissen leider nicht, aber die Fassade bestaunen kannst du natürlich allemal.
Historischer Marktplatz mit Wasserkunst, Altem Schweden und Rathaus
Ein weiterer Ort den du unbedingt besuchen solltest, ist der Historische Marktplatz. Er bietet dir gleich drei Wismar Sehenswürdigkeiten, an einem kannst du sogar einen kulinarischen Stopp machen. 😉
Einerseits die Wasserkunst, was weder heute noch früher etwas mit Kunst im engeren Sinne zu tun hatte. Stattdessen war die Wasserkunst die ursprüngliche Bezeichnung für Pumpwerke im Mittelalter. Über Holzleitungen wurde damals Quellwasser aus der Umgebung zum Marktplatz geführt und von dort weiter an zentrale Wasserstellen sowie ausgewählte Häuser. Das Gebäude in Form eines Pavillons wurde im Stile der niederländischen Renaissance im 16. Jahrhundert erbaut.
Unweit der Wasserkunst befindet sich der Alte Schwede, das älteste Bürgerhaus der Stadt. Das Backsteingebäude mit dem stufenförmigen Giebel entstand im 14. Jahrhundert. Seinen Namen erhielt es jedoch wohl erst im 19. Jahrhundert, als eine Gastwirtschaft eröffnete und in Anlehnung an die enge Verbindung zu Schweden den Namen Alter Schwede wählte. Heute befindet sich hier ebenfalls ein Restaurant, was innen weitestgehend originalgetreu erhalten wurde, auf moderne Aspekte wie eine Fußbodenheizung nicht verzichtet. Du findest hier gutbürgerliche Küche zu fairen, nicht überteuerten Preisen. Wir können dir einen Stopp im Alten Schweden uneingeschränkt empfehlen! 🙂
Das größte Gebäude am historischen Marktplatz ist das recht breite Rathaus von Wismar, welches erst im 19. Jahrhundert entstand. Das liegt daran, dass frühere Rathäuser am Marktplatz bereits zerstört wurden und dadurch der Neubau nötig wurde.
Unser Tipp: Vor dem Rathaus befindet sich ein kostenfreier WLAN-Hotspot. Brauchst du also mal kurz Internet, ohne dein eigenes Datenvolumen zu belasten, bist du hier genau richtig.
Karstadt Stammhaus
Sicherlich fragst du dich, weshalb ausgerechnet ein Karstadt Kaufhaus sehenswert sein soll. Die Antwort ist einfach: Es ist im Grunde das ursprüngliche Karstadt Kaufhaus, welches der Gründer Rudolph Karstadt 1881 in Wismar eröffnete. Damals war die Idee – fix definierte Preise für ein bestimmtes Warensortiment – noch eher ungewöhnlich. Die Kaufmänner Karstadt in Wismar oder auch Tietz und Wertheim in Stralsund eröffneten Ihre Kaufhäuser und wurden schnell sehr erfolgreich. Anfang des 20. Jahrhunderts entstand das heute existierende Karstadt Kaufhaus in Wismar, welches von der Karstadt AG später übernommen und restauriert wurde. Heute findest du hier an einer der ältesten Straßen Wismars noch ein Rudolph-Karstadt-Museum, wo du einen Blick auf Arbeitsmittel aus den Anfangsjahren werfen kannst.
Frische Grube und Schabbelhaus
Die Frische Grube ist einer der ältesten künstlichen Wasserläufe in ganz Deutschland. Sie verbindet unter anderem den Mühlenteich mit der Ostsee und diente früher logischerweise der Wasserversorgung. Außerdem trieb die Frische Grube Wasserräder an oder halt beim Löschen von Bränden.
Direkt an der Frischen Grube befindet sich das Schabbelhaus, benannt nach dem Braumeister, Ratsherr und Bürgermeister Heinrich Schabbel im 16. Jahrhundert. Dieser ließ direkt am Wasserlauf ein Brauhaus im Renaissance-Stil erreichten. Heute befindet sich im Schabbelhaus ein Museum, in dem du dich mit der Geschichte von Wismar vertraut machen kannst: Die Hanse, der Bezug zu Schweden, die Entwicklung in der DDR – allesamt interessante Aspekte, die wir jedoch leider nicht mehr geschafft haben.
Öffnungszeiten Schabbelhaus:
November bis März | |
Dienstag bis Sonntag | 10:00-16:00 Uhr |
Montag | geschlossen |
April bis Juni und Oktober | |
Dienstag bis Sonntag | 10:00-18:00 Uhr |
Montag | geschlossen |
Juli bis September | |
täglich | 10:00-18:00 Uhr |
Eintritt Erwachsene | 6,00 EUR |
Eintritt Ermäßigt | 4,00 EUR |
Kinder bis 6 Jahre | kostenfrei |
Sankt-Nikolai-Kirche
Besonders imposant ist die Sankt-Nikolai-Kirche, die sich unweit der Frischen Grube und dem Schabbelhaus befindet und die ab Ende des 14. Jahrhunderts für die Fischer und Seefahrer erbaut wurde. Allein das Mittelschiff ist 37 Meter hoch, wodurch die Kirche ebenso von weitem gut sichtbar ist. Sie prägt sozusagen die Skyline von Wismar.
Öffnungszeiten der Sankt-Nikolai-Kirche:
Mai und Juni | |
täglich | 11:00-18:00 Uhr |
Montag | geschlossen |
Juli bis September | |
Montag bis Samstag | 08:00-20:00 Uhr |
Sonntag | 11:30-20:00 Uhr |
Oktober | |
Montag bis Samstag | 10:00-18:00 Uhr |
Sonntag | 11:30-18:30 Uhr |
November bis März | |
Montag bis Samstag | 11:00-16:00 Uhr |
Sonntag | 11:30-16:00 Uhr |
April | |
Montag bis Samstag | 10:00-18:00 Uhr |
Sonntag | 11:30-18:00 Uhr |
Wassertor
Das Wassertor ist das einzige noch erhaltene von ehemals 5 existierenden Stadttoren von Wismar. Aus unserer Sicht ist es nicht so imposant wie das Holstentor in Lübeck, hübsch ist es dennoch. Das Wassertor von Wismar wurde im spätgotischen Stil 1450 errichtet und war Teil der ursprünglichen Stadtmauer, die aufgrund der Ausbreitung und dem wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt Wismar im 19. Jahrhundert weichen musste. Besonders ist die Ansicht des Wassertors: Von der Stadtseite aus erkennst du noch gut den stufenförmigen Giebel, wohingegen der Seeseite nur eine Dreiecksform aufweist.
Anreise und Unterwegs in Wismar
Mit dem Auto nach Wismar
Wenn du mit dem Auto unterwegs bist, hast du über die Autobahn A20 natürlich leichtes Spiel. Wenn du aus Richtung Hamburg kommst, benötigst du etwa 1 Stunde und 30 Minuten bis Wismar. Kürzer ist es von Lübeck und Rostock, wo du jeweils nur 45 Minuten Anreise mit dem Auto einplanen musst. Wenn du also sowieso mit dem Auto an der Ostsee unterwegs bist, lohnt sich ein Abstecher nach Wismar definitiv! Gerade vom beliebten Ostseebad Boltenhagen ist es nur einen Katzensprung. Deutlich weiter ist es hingegen von Berlin aus, wo du mehr als 2,5 Stunden fährst und hier am besten die A24 und später die A14 nimmst.
Mit der Bahn nach Wismar
Natürlich kannst du auch mit dem Zug bis Wismar fahren, musst allerdings entsprechend Zeit einplanen. Mit dem schnellen ICE kommst du maximal bis Schwerin, wo du danach nochmals 30 Minuten mit dem Zug unterwegs bist. Gleich schnell wie mit dem Auto bist du von Lübeck und Rostock aus.
Die günstige Alternative: Flixbus
Sehr preisgünstig ist definitiv der Flixbus, der nur wenig länger als ein Auto unterwegs ist und mit fast unschlagbaren Preisen punkten kann. Von Hamburg zahlst du teilweise 10 Euro für eine Fahrt nach Wismar, von Rostock sogar noch weniger. Wenn du den Flixbus also noch nicht ausprobiert hast, ist das vielleicht eine Alternative. Die Adresse für Ankunft und Abfahrt der Flixbusse in Wismar ist die Wasserstraße 10, unweit der Sankt-Nikolai-Kirche.
Unterkunft in Wismar finden
Wismar eignet sich für einen Tagestrip, wenn du deinen Urlaub an der Ostsee verbringst oder einfach mal etwas anderes machen willst als etwa eine Tour nach Hamburg. Ohne Probleme kannst du hier auch ein Wochenende verbringen und über Nacht bleiben.
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Weitere Impressionen von Wismar
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