Inhaltsverzeichnis
Zuletzt aktualisiert am 28. Februar 2023
Die Gautschgrotte ist ein schönes, aber weniger bekanntes Wanderziel in der Sächsischen Schweiz. Gemeinsam mit dem Kleinen Kuhstall liegt sie am Malerweg zwischen Hohnstein und dem Brand mit der Brandaussicht. Wir nehmen dich mit auf eine entspannte Wanderung, bei der du nur wenige Höhenmeter überwinden musst. Los geht’s!
Gautschgrotte Wanderung: Das erwartet dich
Die Wanderung zur Gautschgrotte über den Brand mit der Brandaussicht ist eine schöne Rundwanderung von etwa 10 Kilometern, für die du je nach Kondition und gewünschten Pausen einen halben Tag einplanen solltest. Die Wanderung ist wenig anstrengend, wobei du auch nur wenige Höhenmeter zu überwinden hast. Höhenangst oder sonderlich schwierige Passagen sind hier kein Thema, wenngleich wir dir festes Schuhwerk und Trittsicherheit empfehlen – vor allem im Gebiet rund um den Kleinen Kuhstall.
Auch wenn der Weg nicht schwierig ist, bekommst du einiges geboten: Von einer wunderschönen Aussicht an der Brandbaude über die beeindruckende Gautschgrotte bis hin zu den Felsen am Kleinen Kuhstall. Auf die Highlights dieser Wanderung gehen wir nun näher ein.
Gautschgrotte & Co: Highlights auf der Strecke
Gautschgrotte
Absolutes Highlight der Wanderung ist aus unserer Sicht die Gautschgrotte. Diese Felsschlucht hieß einst schlichtweg “Kaltes Loch”, wurde 1881 aber durch den Gebirgsverein Sächsische Schweiz dem Heimatforscher Carl Friedrich Constantin Gautsch gewidmet. Heute geläufig ist nur noch der Begriff Gautschgrotte. Hier kommst du dir geradezu winzig vor, wenn du innerhalb des über 40 Meter breiten Felsüberhangs stehst. Der Zugang zur Gautschgrotte führt über einen schmalen, fast schon unscheinbaren Wanderweg vom Halbengrund in Richtung Felsen. Über Stufen im Stein kannst du auch in den hinteren Teil klettern, wo du die ganzen Ausmaße der Grotte am besten sehen kannst.
Früher war die Gautschgrotte eine beliebte Boofe, also ein Ort zum Übernachten im Freien. Heute befindet sie sich in der Kernzone Sächsische Schweiz, also praktisch im Naturschutzgebiet – Boofen kannst du hier nicht mehr. Nicht weniger beeindruckend ist die Gautschgrotte im Winter. Von der oberen Grottenwand tropft ein winziger “Wasserfall” herunter, der in kalten Wintertagen gefriert und einen riesigen Eiszapfen bildet. Wir haben gelesen, dass dieser Eiszapfen in der Gautschgrotte sogar schon von einem Kletterer bestiegen wurde.
Kleiner Kuhstall & Diebshöhle
Etwas versteckt, aber kaum weniger spektakulär sind einerseits der Kleine Kuhstall und andererseits die Diebshöhle. Den Kleinen Kuhstall darfst du natürlich nicht mit dem eigentlichen Kuhstall verwechseln – einem viel größeren Felsentor in der hinteren Sächsischen Schweiz in der Nähe des Lichtenhainer Wasserfalls. Den Kleinen Kuhstall direkt an den beeindruckenden Felswänden kannst du gebückt durchlaufen. An anderen Stellen im Nationalpark findest du noch weitere Felsentore, die als „kleiner Kuhstall“ bezeichnet werden. Ebenso nur gebückt kommst du in die Diebshöhle, die sich in der Nähe vom Halbengrund – dem Hauptwanderweg – befindet.
Bist du zu Besuch in der Sächsischen Schweiz und benötigst noch ein paar weitere Tipps? Schau unbedingt mal hier, da findest du unsere Sächsische Schweiz Sehenswürdigkeiten & Tipps!
Brandaussicht & Hafersäcke
Wenn du auf der Suche nach einer grandiosen Sächsische Schweiz Aussicht bist, ohne dafür auf irgendwelche Felsen klettern zu müssen, dann bist du am Brand und der zugehörigen Brandaussicht genau richtig. Die Brandaussicht wird auch Balkon der Sächsischen Schweiz genannt und der Name ist hier echt Programm.
Ebenso sehenswert sind die Hafersäcke, die sich unweit der Brandbaude befinden. Dort hast du einen weiteren Aussichtspunkt, der dir einen schönen Blick in den Tiefen Grund bietet. Wenn du mehr zum Brand und der dortigen Aussicht erfahren möchtest, empfehlen wir dir unseren gesonderten Blogbeitrag dazu.
Hier geht es zum Beitrag: Brand & Brandaussicht Wanderung
Hohnstein
Die Burgstadt Hohnstein lohnt sich allein schon aufgrund ihrer hübschen Altstadt und der prägnanten Burg. Vor allem im Winter kannst du hier besonders spektakuläre Bilder machen. Im Zuge dieser Wanderung kommst du durch das beschauliche Örtchen und kannst ihn auf eigene Faust näher erkunden.
Wanderung von Hohnstein aus
Wie eingangs bereits angedeutet, ist die Wanderung rund um die Gautschgrotte und den Kleinen Kuhstall perfekt für einen Nachmittag am Wochenende, ohne dass du dafür besonders trainiert sein musst. Dennoch erfordert die etwa 10 Kilometer lange Wanderung eine gewisse Trittsicherheit. Nun wollen wir dir die Route weitestgehend vorstellen, die in Hohnstein beginnt und dort auch wieder endet.
Auf dem Weg zur Brandbaude
Die Wanderung startet in Hohnstein, wo du entweder direkt am Marktplatz unweit der Burg parkst oder – sollte dort nichts frei sein – auf dem größeren Parkplatz an der Oberen Straße. Die Parkgebühren betragen 5 Euro für den kompletten Tag und 3 Euro für zwei Stunden. Für die Wanderung empfehlen wir dir eher das Tagesticket. Über die Rathausstraße gelangst du zur Max-Jacob-Straße, welche nach einem kurzen Anstieg in die Brandstraße mündet. Vorbei an einem Seniorenheim erreichst du einen bequemen Waldweg, der keinerlei Schwierigkeiten bietet und dich direkt zur Brandbaude führt. Ob diese geöffnet ist, zeigt dir hier übrigens schon ein Schild an der Waldgrenze. Wenn der Weg eine Rechtskurve macht, kannst du an dieser Stelle einen kurzen Abstecher zum Ausblick von der Forstgrabenwand machen.
Nach einer Strecke von etwa 2,5 Kilometern erreichst du schließlich die Brandbaude mit der zugehörigen Terrasse, von wo du eine wunderschöne Aussicht auf den deutschen Teil vom Elbsandsteingebirge hast. Sicherlich wird dir der oben bereits genannte Begriff “Balkon der Sächsischen Schweiz” hier einleuchten. Wenn du Lust hast, kannst du noch einen kurzen Abstecher zu den ausgeschilderten Hafersäcken machen. Diese Aussicht ist aus unserer Sicht schön, wenn auch nicht ganz so spektakulär wie an der Brandbaude. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Brandaussicht ähnlich wie auch die Basteibrücke im Grunde zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter erreichbar ist. Wir waren schon mehrfach hier, am schönsten ist es aus unserer Sicht im Sommer zum Sonnenuntergang.
Entlang des Malerwegs zur Räumigtwiese
Nachdem du die schöne Aussicht genossen und eine Rast gemacht hast, musst du nun die Brandstraße ein Stückchen zurücklaufen. Hier wandelst du übrigens direkt auf dem offiziellen Malerweg, mit dem du an der Kreuzung nach links abzweigst. Hier folgst du der Markierung Grüner Strich. Im weiteren Verlauf passierst du zunächst einen kleinen Teich und die große Räumigtwiese. Dass du richtig bist, siehst du auch an kleinen Tafeln, die in regelmäßigen Abständen am Wegesrand stehen. Der Malerweg von der Brandstraße bis nach Hohnstein ist nämlich ein Naturlehrpfad, der dir mehr über die Natur sowie deren Begebenheiten erklärt. Aus unserer Sicht eignet sich diese Strecke daher auch gut für die Familie, so kann der Nachwuchs sicherlich etwas lernen. 😉
Steinbruchweg und Abzweig zum Kleinen Kuhstall
Ab der Räumigtwiese wechselst du vom gleichnamigen Räumigtweg zum Steinbruchweg, der dich nun ein Stück weit bergab verläuft. Nach einem kurzen Stück erreichst du eine starke Rechtskurve, die den weiteren Verlauf vorgibt. Hier kannst du jedoch auch links dem schwarzen Pfeil zum Bergsteigerpfad folgen, um zur Diebshöhle und dem Kleinen Kuhstall zu gelangen. Wenn du ein Stück genauer hinschaust, entdeckst du sogar noch ein richtiges Felsentor, welches uns an das Prebischtor an der tschechischen Grenze erinnerte. Dieser kurze Abstecher lohnt sich aus unserer Sicht auf jeden Fall! Lass dich hierbei auch nicht vom “Bergsteigerpfad” irritieren: Der Weg erfordert zwar erhöhte Aufmerksamkeit, allerdings keine Klettererfahrung. Wir waren hier komplett allein und konnten die Natur und die Felsen so richtig genießen.
Gautschgrotte und Rückweg nach Hohnstein
Hast du den Kleinen Kuhstall soweit erkundet, orientierst du dich zurück zum Hauptwanderweg, der dich kurz nach einer weiteren steilen Rechtskurve zunächst vorbei an einem Kletterfelsen und schließlich zur Gautschgrotte führt. Hier nimmst du dir soviel Zeit wie du möchtest und kannst sicherlich ein paar spektakuläre Fotos machen. Der weitere Weg verläuft relativ unspektakulär, bis du die Burg Hohnstein erblicken kannst. Je nachdem, wo du dein Auto abgestellt hast, läufst du nun noch zum Marktplatz oder vorbei an den liebevoll restaurierten Gebäuden der Altstadt zurück zum Parkplatz. Nach etwas mehr als 10 Kilometern Strecke hast du es geschafft und dir sicherlich eine Stärkung verdient!
Alternative Route über die Brandstufen
Die eben vorgestellte Route ist eine Rundwanderung von Hohnstein über den Brand zurück nach Hohnstein. Selbstverständlich kannst du die Strecke auch andersherum laufen. Hier parkst du auf dem Wanderparkplatz Frinztalmühle und wanderst über den Tiefen Grund und die Brandstufen zunächst hinauf zur Brandaussicht, wo du anschließend der Brandstraße nach Hohnstein folgst.
Achtung: Der Anstieg über die Brandstufen umfasst etwa 800 Stufen und ist für untrainierte Wanderer eher nicht geeignet. In unserem Beitrag zum Brand und der Brandaussicht haben wir dir den Aufstieg näher vorgestellt.
Über die Gautschgrotte und den Kleinen Kuhstall orientierst du dich letztlich allerdings am Polenztal: Zwischen Räumigtwiese und dem Naturteich führt ein Weg in Richtung Waltersdorfer Mühle. Von dort gelangst du über den Wanderweg direkt am Fluss entlang zurück zum Ausgangspunkt.
Möchtest du dir die Gautschgrotte einmal anschauen, hast jedoch nicht die Zeit für eine Halbtageswanderung? Kein Problem: Dann läufst du lediglich das Teilstück von der Burg Hohnstein hinein in den Halbengrund, wo du nach knapp 20 Minuten Wanderung zur Grotte gelangst.
Gautschgrotte Wanderung: Unser Fazit
Die Gautschgrotte ist aus unserer Sicht eine schöne Wanderung ohne besondere Schwierigkeiten, die sich für die ganze Familie sowie Jung und Alt eignet. Weitere Highlights wie die Brandaussicht oder der Kleine Kuhstall runden die Wanderung in der Sächsischen Schweiz gut ab. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Strecke nicht so überlaufen ist. Willst du also deine Ruhe haben und die einzigartige Natur genießen, machst du hier nichts falsch. Achte wie bei allen Wanderungen in der Region unbedingt auf festes Schuhwerk.
Hast du Fragen zur Gautschgrotte Wanderung oder anderen Touren? Stelle sie einfach unten im Kommentarbereich. Bis gleich!
2 Kommentare
Hey, ich muss für eine Schulaufgabe was zur Entstehung der Gautschgrotte rausfinden finde jedoch im Internet nichts darüber.
LG Annabelle
Hallo Annabelle,
mit Sicherheit entstand die Gautschgrotte wie auch das weitere Elbsandsteingebirge im Rahmen der Kreidezeit durch Sandablagerungen. Die Eiszeit und das spätere Abtauen des Eises spülte den weichen Sandstein entsprechend aus. Durch Erosion im Laufe der vielen Jahre entstanden unterschiedlichste Felsformationen wie die Gautschgrotte. Viel Erfolg bei deiner Schulaufgabe! 😉
LG Robert