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Auf Mallorca gibt es nicht nur schöne Naturparks wie s’Albufera oder Mondrago, sondern in unmittelbarer Nähe auch einen Nationalpark. Dieser befindet sich etwa eine Stunde mit dem Schiff vor Colònia de Sant Jordi im Süden und besteht aus insgesamt 19 Inseln. Die Rede ist vom Cabrera Archipel, einem noch besonders ursprünglichen Fleckchen im Mittelmeer. Wir stellen dir diesen Nationalpark einmal vor.
Nationalpark Cabrera: Ein Überblick
Das Cabrera Archipel mit der größten Insel Cabrera Gran ist – zusammen mit den umgebenden Meeresgebieten – seit 1991 offiziell Nationalpark. Die Inseln haben zusammen eine Fläche von 13 Quadratkilometern, wobei sie damit gerade einmal zwei Prozent der gesamten Nationalparkfläche ausmachen. Cabrera – auch bekannt als die „Ziegeninsel“ – gehört nicht offiziell zu Mallorca, sondern ist eine der kleineren Baleareninseln.
Nach Cabrera kommst du ausschließlich mit dem Schiff, welches dich an der einzigen Anlegestelle des ganzen Nationalparks absetzt: Im Hafen von Cabrera. Vor Ort erwarten dich dann umgehend Nationalpark-Ranger, welche die wichtigsten (und eigentlich logischen) Regeln des Parks erklären, die sich ganz um den Erhalt der Natur drehen. Übrigens kannst du auch ohne Probleme mit einem privaten Boot nach Cabrera fahren, allerdings benötigst du eine behördliche Genehmigung, vor Ort zu ankern. Wir haben uns sagen lassen, dass diese nur sehr schwer zu bekommen sei.
Charakteristisch für Cabrera sind zahlreiche Steilküsten und das äußerst trockene Klima, wodurch kaum Sedimente ins Meer gespült werden. Dadurch bleibt das Meer rund um Cabrera wunderschön klar und ist somit ein toller Spot für Taucher und Schnorchler.
Das erwartet dich im Archipiélago – Cabrera Sehenswürdigkeiten
Kommst du auf Cabrera Gran an, hast du einige Optionen, die wir dir hier vorstellen möchten. Achte unbedingt auf ausreichend Getränke, Essen und Sonnencreme. Vor Ort gibt es direkt am Hafen nur eine einzige winzige Bar, wo du Kleinigkeiten kaufen kannst. Ebenso solltest du nicht eine Kamera bzw. ein Schnorchelset vergessen. Letzteres kannst du dir jedoch auch beim Tourenanbieter ausleihen.
Burg von Cabrera – Es Castell
Die Burg von Cabrera – auch Es Castell genannt – thront hoch über Cabrera und ist schon von weitem gut sichtbar. Sie bietet sich ideal als Aussichtspunkt an, damit du dir einerseits einen Überblick über das Cabrera Archipel verschaffen kannst und andererseits natürlich schöne Fotos knipsen kannst. Nach oben kommst du über zwei Routen: Über den normal ansteigenden Weg oder aber über einen steilen Trampelpfad. Wir haben uns nach oben für die schwierige Option entschieden und waren nach 10 Minuten am Ziel. Hinunter ist der normale Weg dann sicherer und einfacher. Erreichst du das Castell, musst du lediglich noch eine kleine Wendeltreppe bezwingen, um die Aussichtsplattform zu erreichen. Oben angekommen wirst du dann für deine Mühen belohnt. Unterhalb der Burg gibt es übrigens noch einen winzigen, von Mauern umgebenen Friedhof aus früheren Zeiten. Viel zu sehen bekommst du hier allerdings nicht.
Strände auf Cabrera
Auf Cabrera gibt es einige wenige Strände, die zum Baden einladen. Hier herrscht natürlich nirgends Massentourismus oder Ballermann-Atmosphäre, sondern vor allem eines: Ruhe. Betrittst du das Wasser, wirst du schon bald einen weichen Untergrund spüren. Die Rede ist vom Neptungras, was hier überall wächst. Soweit wir recherchiert haben, handelt es sich um einen richtigen Unterwasserwald aus Neptungras, welches ausschließlich im Mittelmeer vorkommt und das Meeres-Ökosystem von Cabrera bestimmt.
Der größte Strand ist Sa Plageta – etwa gegenüber der Burg innerhalb der Bucht gelegen. Hier kannst du nach Lust und Laune baden und auch schnorcheln gehen. Wichtig ist lediglich, dass du alles Mitgebrachte wieder mitnimmst. Wandere am besten zunächst zum Castell. von wo du dir einen guten Überblick verschaffen und die Strände bereits sehen kannst.
Wandern auf Cabrera
Insgesamt gibt es derzeit acht verschiedene Routen, die du je nach Lust, Zeit und Kondition wandern kannst. Alle sind aufgrund der Inselgröße nicht unendlich lang, aber durchaus abwechslungsreich. Möchtest du dir nur einen Überblick verschaffen, reicht sicherlich der Rundweg entlang der Lagune zu den Stränden bzw. der Aufstieg samt Ausblick zum Castell. Zusätzlich gibt es auch geführte Touren auf Cabrera sowie eine Rundtour mit dem Kayak. Das darfst du vor Ort jedoch nicht auf eigene Faust unternehmen, sondern nur in Begleitung eines Rangers.
Sa Cova Blava – Blaue Lagune
Ein echtes Highlight im Nationalpark Cabrera ist Sa Cova Blava – die blaue Lagune. Diese erreichst du ausschließlich über das Wasser mit einem der Boote. Bei der Laguna handelt es sich um eine Höhle, wobei das Wasser hier in einem besonderen Winkel vom Sonnenlicht angestrahlt wird und unter Wasser wirklich alles komplett blau wirkt. Als wir dort geschnorchelt sind, herrschte wirklich eine besondere Atmosphäre, wenngleich es hier sehr tief ist. Bis zum Meeresboden kannst du weder sehen noch hinabtauchen. Insgesamt ist die Blaue Lagune sehenswert und definitiv einen Stopp wert. Warst du allerdings schon in Südostasien – etwa in Thailand oder Vietnam, dann ist das aus unserer Sicht nochmals eine andere Kategorie.
So kommst du nach Cabrera
Es gibt verschiedene Touren und Anbieter, die dir einen Ausflug nach Cabrera ermöglichen. Unter anderem “Excursions a Cabrera”, die verschiedene Touren anbieten und auf die unsere Wahl gefallen ist. Darunter gibt es etwa Standardtouren, Premiumtouren oder auch Fast-Touren, wo du nach wenigen Stunden wieder zurück in Colònia Sant Jordi bist. Auch wenn ein Ausflug zum Archipel ziemlich touristisch wirkt, hast du vor Ort im Grunde deine Ruhe und kannst alles für dich erkunden. Es geht also im Grunde nur um den Transfer hin und zurück. Buchen kannst du entweder online oder am Verkaufsstand in Colonia Sant Jordi.
Diese Touren gibt es aktuell (2023) bei Excursions a Cabrera:
| Tour | geschätzte Dauer | Preis pro Person |
|---|---|---|
| Classic Tour | 6 Stunden | 54,00 Euro |
| Premium Tour | 6 Stunden | 67,00 Euro |
| Fast Tour | 3 Stunden | 55,00 Euro |
| Sunset Tour | 3 Stunden | 45,00 Euro |
Tipp: Während der Bootsfahrt solltest du unbedingt rechts sitzen! Die Fahrt mit dem Boot erfolgt im Uhrzeigersinn links um das Archipel, sodass du immer an der Küste bist und entsprechend Fotos knipsen kannst!
Colonia de Sant Jordi – Ausgangspunkt & Besucherzentrum Nationalpark
Die Colonia de Sant Jordi ist der beliebteste und häufigste Ausgangspunkt für einen Trip zum Cabrera Archipel. Auch von Palma de Mallorca fahren Boote, allerdings bist du hier nochmals länger auf dem Wasser unterwegs. Bekannt ist Colonia de Sant Jordi vor allem durch seine Nähe zu Es Trenc, einem der beliebtesten Strände Mallorcas.
Besucherzentrum Nationalpark Cabrera
Das Besucherzentrum vom Nationalpark grenzt direkt an den Stadtstrand Es Port. Läufst du die kleine Strandpromenade von Colonia Sant Jordi entlang, landest du früher oder später vor einem etwas futuristischen Gebäude. Das ist das Nationalparkzentrum, welches dir die Unterwasserwelt der Balearen näherbringen möchte. Betrittst du das Besucherzentrum, gelangst du in das Aquarium, wo dir in verschiedenen Bassins die spektakulärsten Tiere wie Rochen und Muränen präsentiert werden. Mit einem gläsernen Aufzug kannst du zwischen den Aquarien aufs Dach des Besucherzentrums gelangen. Bei unserem Betrieb war dies jedoch aufgrund von Wartungsarbeiten leider nicht möglich. Insgesamt bekommst du hier einen ordentlichen Einblick in die Unterwasserwelt von Cabrera bzw. den Balearen. Wirklich “ersetzen” kann ein Abstecher ins Besucherzentrum den Besuch auf Cabrera keinesfalls!
Eintritt: 8,00 Euro
Adresse: Carrer Gabriel Roca
Far de la Colònia de Sant Jordi (Leuchtturm)
Bist du in Colònia de Sant Jordi unterwegs, empfehlen wir dir nicht nur einen Stopp im Besucherzentrum des Nationalparks, sondern auch einen Spaziergang entlang der Promenade hin zum Leuchtturm, dem Far de la Colònia de Sant Jordi. Hier hast du einen schönen Blick auf das Meer und kannst bei besonders guter Sicht sogar bis zur nächstgelegenen Insel (Illa des Conills) des Archipels blicken. Abseits davon hat uns der Hafen von Colonia Sant Jordi gut gefallen – hier kannst du nach einem Cabrera Ausflug gut entspannen bzw. lecker essen.
Hast du Fragen zum Nationalpark Cabrera bei Mallorca sowie Colònia de Sant Jordi oder auch etwaige Ergänzungen, die wir in diesem Beitrag unbedingt vornehmen sollten? Schreib uns einfach hier in einem Kommentar, wir freuen uns auf deinen Beitrag.
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