Riegelhofstiege am Großen Bärenstein – Eine weniger bekannte Stiege in der Sächsischen Schweiz

24. Mai 2022
Riegelhofstiege Großer Bärenstein Sächsische Schweiz

Heute möchten wir dir mit der Riegelhofstiege eine Stiege in der Sächsischen Schweiz vorstellen, die weitaus weniger bekannt ist als etwa Häntzschelstiege oder Rotkehlchenstiege im hinteren Teil des deutschen Elbsandsteingebirges. Sie hat einen spannenden Verlauf und führt dich direkt auf den Großen Bärenstein. Wir zeigen dir, was dich erwartet und was du vorab wissen solltest.

Riegelhofstiege: Keine Sicherung möglich

Die Riegelhofstiege befindet sich versteckt auf der Nordseite vom Großen Bärenstein zwischen Kleinem Bärenstein und Rauenstein. Eine Sicherung brauchst du aus unserer Sicht für die Riegelhofstiege nicht, wenngleich eine gewisse Portion Mut keinesfalls schaden kann. Zusätzlich sei gesagt, dass du auch gar keine Sicherung einsetzen könntest. Außer wenigen künstlichen Stufen im Fels gibt es kein Stahlseil und auch keine Eisenkrampen.

Bärensteine Blick von Weißig

An manchen Stellen musst du definitiv ein wenig klettern, was ohne eine gute Grundkondition nur schwer machbar ist. Wir haben an dieser Stiege allerdings sowohl (rüstige) Rentner als auch Leute mit Babytragetuch getroffen. Insbesondere letzteres ist für uns nicht nachvollziehbar. Die Felsspalten gerade am Anfang der Riegelhofstiege sind zum Teil so schmal, das kaum zwei Füße nebeneinander passen. Die Schreie der Babys hat man noch aus großer Entfernung gehört…

Felsen Pfad Riegenhofstiege

 

Leidest du unter panischer Höhenangst und bist nicht so gut zu Fuß, dann raten wir dir dringend von der Riegelhofstiege ab! Sicherheit geht vor und es hilft immer, seine Grenzen zu kennen. Wir empfehlen dir nichtsdestotrotz unbedingt festes Schuhwerk, leichtes Gepäck und absolute Trittsicherheit.

Du magst das Elbsandsteingebirge und schaust immer mal wieder nach neuen Wanderungen oder suchst Inspiration für weitere Touren? Guck mal hier rein, dort haben wir dir unsere Sächsische Schweiz Sehenswürdigkeiten und Tipps zusammengetragen!

Wer suchet, der findet: Anfahrt, Parken & Zustieg

Hervorragend kombinierbar ist die Riegelhofstiege mit der Wanderung auf bzw. um den Kleinen und Großen Bärenstein sowie den Rauenstein. Diese Wanderung haben wir dir separat beschrieben. Ausgangspunkt ist der Parkplatz in Weißig, wo du dein Auto bequem abstellen kannst. Über Pirna und die B172 in Richtung Struppen gelangst du über die Bärensteinstraße nach Weißig. Unmittelbar am Ortseingang befindet sich ein kleiner und kostenfreier Parkplatz, der allerdings meist belegt ist. Nur knapp 200 Meter oberhalb findest du einen weiteren, größeren Parkplatz. Dieser ist allerdings kostenpflichtig (3,00 Euro pro Tag, Stand 2022).

Tiefer Grund Bärenstein Wanderpfad

Über den einfachen Wanderweg zum Rauenstein gelangst du vom Parkplatz aus ins Wandergebiet, wo du dich am Wanderweg (rote Markierung) orientierst. Dein Ziel ist der gut ausgebaute Hermann-Schneider-Weg, welcher an der Ostseite des Großen Bärensteins herum führt. Linkerhand zweigt ein winziger Trampelpfad bergauf zum Bärenstein ab, über den du nach wenigen Metern die Beck Höhle erreichst. Von hier geht es bergauf, bergab um den Bärenstein herum bis zu einer großen Schneise, die dich direkt zur Riegelhofstiege führt. Mit dem Conradturm und dem Riegelkopf erkennst du schon von weitem zwei markante Felsen. Geht es irgendwann nicht weiter, hast du den Zustieg zur Riegelhofstiege erreicht.

Beck Höhle Bärenstein

 

Der Zustieg ist an keiner Stelle ausgeschildert, weswegen du dich nur grob orientieren kannst. Wir empfehlen dir – alternativ zu einer Wanderkarte – eine App mit Openstreetmap Kartenmaterial. Dort ist der Weg gut erkennbar. Im beigefügten Kartenausschnitt haben wir dir unseren Zustieg blau markiert vom Hermann-Schneider-Weg eingezeichnet. Natürlich kannst du auch aus der anderen Richtung kommend über einen der grau eingezeichneten Pfade zur Riegelhofstiege gelangen.

Großer Bärenstein Zustieg Stiege

Riegelhofstiege: Dein Weg nach oben

Der Aufstieg über die Riegelhofstiege auf den Großen Bärenstein dauert je nach Tempo nicht mehr als 15 Minuten. Beachte dabei, dass du immer mal wieder mit Gegenverkehr rechnen musst. Zum Abstieg kommen wir allerdings im nächsten Abschnitt. Der Weg nach oben ist gekennzeichnet von größeren Felsen, die es zu bewältigen gilt und zahlreichen Stellen, an denen du dich mit etwas Muskelkraft nach oben hangeln musst. Da die Riegelhofstiege gerade im unteren Teil auch sehr feucht ist, werden deine Hände sicher auch etwas schmutzig. Aber das ist bei einer Stiege ja normal und etwas Abenteuer schadet doch nicht, oder?

Conradturm Riegelkopf Bärenstein

 

Zu Beginn bewältigst du einen äußerst schmalen Felsspalt, wo du dir allerdings die Einkerbungen rechts am Fels zunutze machen kannst. Direkt dahinter lauert ein kleiner Felsdurchbruch, den du etwas geduckt passieren musst. Anschließend erklimmst du gefühlt Ebene für Ebene, wobei du danach immer Gelegenheit zum Verschnaufen hast. Bist du vielleicht etwas unsicher, dann gehe den Weg zusammen mit Freunden. Im Team macht es sowieso mehr Spaß! Hast du keine akute Höhenangst, dann lohnt aus unserer Sicht immer mal ein Blick zurück. Dann siehst du, was du schon hinter dich gebracht hast.

Riegelhofstiege Bärenstein oberes Ende

 

Wenn die Felsen etwas kleiner werden und sich dir gefühlt mehrere Möglichkeiten des Aufstiegs bieten, dann bist du auch schon fast am Ziel: Dem Gipfel von Großen Bärenstein. Oben führen zahlreiche keine Trampelpfade nach links und nach rechts. Wir empfehlen dir den Weg direkt von der Riegelhofstiege geradeaus. Dort erreichst du ein kleines Felsplateau, vom dem du einen wunderschönen Blick auf den benachbarten Kleinen Bärenstein sowie den markanten Lilienstein genießt.

Aussicht auf kleiner Bärenstein Lilienstein

Du magst schöne Ausblicke? Hier haben wir dir unsere liebsten Sächsische Schweiz Aussichten zusammengestellt. Schau doch mal rein, vielleicht kennst du die ein oder andere noch nicht?

Abstieg Riegelhofstiege: Alles halb so wild

Hast du die Riegelhofstiege geschafft und dir auf dem Großen Bärenstein alles angeschaut, dann stellt sich eine wichtige Frage: Wie komme ich denn wieder runter? Die erste Option liegt natürlich auf der Hand. Einfach die Stiege wieder nach unten. Das ist – im Gegensatz zu Stiegen wieder Häntzschelstiege – hier möglich. Viele Wanderer laufen die Stiege einfach wieder hinunter. Wobei „laufen“ ein dehnbarer Begriff ist. Aus unserer Sicht ist der Weg hinab deutlich schwieriger als hinauf und von uns nicht zu empfehlen. Stattdessen gibt es an der Westseite einen schmalen Pfad, den du verhältnismäßig einfach bergab laufen kannst. Gerade gen Westen wird der Bärenstein deutlich flacher, was du dir zunutze machen kannst. Gleichzeitig ist es natürlich eine Möglichkeit des Aufstiegs, wenn du dir die Riegelhofstiege nicht zutraust. Bist du unten, musst du je nach Ausgangspunkt und deinem weiteren Wanderziel einmal um den Bärenstein herum. Aber das ist verglichen mit dem kleinen Abenteuer, was nun hinter dir liegt, nichts Besonderes mehr. Die Wanderwege sind nun wieder gut ausgebaut und führen dich bei Bedarf direkt zum Kleinen Bärenstein. Dort kannst du einen befestigten Weg hinauf nehmen und ebenso eine fantastische Aussicht genießen.

Riegelhofstiege Bärenstein Abstieg Route

 

Hast du weitere Fragen zur Riegelhofstiege, dem Weg hinauf oder auch Anmerkungen, die hier unbedingt noch rein müssen? Dann schreib uns einfach unterhalb dieses Beitrags ins Kommentarfeld. Wir sind schon sehr gespannt auf deine Meinung!

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