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Zuletzt aktualisiert am 25. Mai 2022
Wenn du eine schwierige Wanderung in der Sächsischen Schweiz suchst, ist die Wilde Hölle mit Sicherheit als solche zu bezeichnen. Dabei handelt es sich um einen Wanderweg mit Stiegencharakter, ohne dass du eine besondere Sicherung benötigst. Wir zeigen dir hier, was dich erwartet und mit welchen Wanderzielen du die Wilde Hölle kombinieren kannst.
Schwierigkeiten und wichtige Infos zur Wilden Hölle
Speziell für ungeübte und weniger trittsichere Wanderer ist die Wilde Hölle kein Zuckerschlecken, der Name kommt hier nicht von ungefähr. Hast du Spaß daran, ein wenig zu kraxeln und Eisentritte zu benutzen, wirst du keine großen Probleme haben. Ein kleines Stückchen im mittleren Teil der Strecke ist nahezu immer feucht, gerade bei Regen ist die Wilde Hölle eher nicht zu empfehlen. Aus unserer Sicht ist die Wilde Hölle eine schwierige, aber machbare Wanderung, die stetig bergauf geht. In Summe benötigst du je nach Kondition nicht mehr als 45 Minuten für diese Stiege.
Selbstverständlich kannst du die Wilde Hölle auch bergab wandern, die meisten laufen die Strecke jedoch nach oben. Willst du die Wilde Hölle mit Kindern meistern, ist auf jeden Fall Vorsicht geboten. Zwar ist die Wanderroute für Kinder ein einziges Abenteuer, übervorsichtigen Eltern wird das jedoch den Angstschweiß auf die Stirn treiben.
Die Wilde Hölle kurz & knapp:
- frei zugänglicher Wanderweg
- über Auf- und Abstieg möglich
- Wanderschuhe ausreichend
- kein Klettersteigset nötig
- künstliche Tritthilfen an schwierigen Stellen vorhanden
- ungefährlich
- kombinierbar mit anderen Wanderzielen
Benötigst du noch weitere Inspiration oder mögliche Wanderziele in der Sächsischen Schweiz? Hier haben wir dir unsere Sächsische Schweiz Sehenswürdigkeiten & Empfehlungen zusammengetragen.
So kommst du hin: Wilde Hölle Parken & Anfahrt
Zur Wilden Hölle kommst du über das Kirnitzschtal, einem wunderschönen Tal in der Hinteren Sächsischen Schweiz bei Bad Schandau. Als Parkplatz und Ausgangspunkt der Wanderung eignet sich hervorragend der Nasse Grund. Auf diesem Parkplatz solltest du speziell am Wochenende nicht groß nach 10 Uhr ankommen, um einen Stellplatz für dein Auto zu erhaschen. Zum Stand Juni 2021 kosten ein Tagesticket am Parkplatz “Nasser Grund” 5 Euro.
Alternativ fährst du mit der historischen Kirnitzschtalbahn, die bereits seit 1898 im Kirnitzschtal verkehrt. Vom Kurpark Bad Schandau aus fährt die Bahn bis zur Haltestelle Nasser Grund. So bist du weniger abhängig von freien Parkplätzen.
Tipp: Mit dem im Sommer 2022 gültigen 9 Euro-Ticket kannst du unter anderem auch mit der Bahn fahren!
Route durch die Wilde Hölle
Vom Parkplatz “Nasser Grund” überquerst du zunächst die Kirnitzsch auf der Holzbrücke und folgst zunächst dem gut ausgebauten Wanderweg, dem Nassen Grund. An der ersten Abzweigung links folgst du dem nun beginnen Pfad namens “Eulentilke”. Der Weg führt dich geradezu zur Unteren Affensteinpromenade, ab der Weggabelung beginnt nun die Wilde Hölle. Bis zu dieser Stelle verläuft deine Wanderung zwar stetig bergauf, hat jedoch keine Schwierigkeiten.
Die Wilde Hölle lässt sich grob in 3 Abschnitte unterteilen. Über ausgetretene Pfade mit vielen Wurzeln über spektakuläre Felsen mit künstlichen Tritthilfen bis hin zu schwer zu begehbaren Steinen mit leichten Kletterpassagen.
Erster Abschnitt – Ausgetretener Wanderpfad
Das erste Teilstück besteht zumeist nur aus Pfaden, die von zahlreichen Wurzeln durchzogen sind. Aus unserer Sicht mit Abstand die einfachste Passage der Wilden Hölle. An dieser Stelle kommt dir die Route sicherlich gar nicht sonderlich anspruchsvoll vor. Das Schwierigste kommt jedoch noch: Schon bald führt dich der weitere Weg zu spektakulären Felsen, die nur über künstliche Tritthilfen passierbar sind. Ab Felsen und Wurzeln kannst du dich zusätzlich gut festhalten. An manchen Stellen musst du wirklich zweimal schauen, um zu wissen, in welche Richtung du laufen musst.
Planst du einen mehrtägigen Tripp in die Sächsischen Schweiz und suchst noch eine Unterkunft? Schau unbedingt mal hier vorbei, da findest du Unterkünfte aller Art – von Campingplätzen über einfache Pensionen bis hin zu Hotels.
Zweiter Abschnitt – Künstliche Tritthilfen
Nach einem guten Stück erreichst du eine nasse Felswand, an der ein kleiner Bach verläuft. Diese kannst du nicht erklimmen. Rechterhand kletterst du eine Metallleiter hinauf, die von einer Querung mit künstlichen Tritthilfen abgelöst wird. Hier gilt besondere Vorsicht, gerade wenn dir andere Wanderer von oben entgegen kommen.
Oberer Abschnitt – Zahlreiche Felsbrocken
Die letzte Passage durch die Wilde Hölle ist geprägt von zahlreichen Felsbrocken, an denen du dich teilweise mit Armkraft nach oben ziehen musst. Erreichst du die nächste Weggabelung an der Oberen Affensteinpromenade, hast du die Wilde Hölle erfolgreich gemeistert! Insgesamt empfanden wir die Wanderung hinauf durchaus als anspruchsvoll, aber zu jeder Zeit machbar.
Wilde Hölle Abstieg & Kombination mit weiteren Wanderzielen
Oben angekommen, hast du nun verschiedenste Möglichkeiten. Den direkten Rückweg zum Nassen Grund können wir dir nicht empfehlen, die Wilde Hölle allein zu wandern lohnt sich aus unserer Sicht nicht. Schließlich willst du für den anstrengenden Aufstieg ja auch belohnt werden. Wir empfehlen dir die Kombination mit folgenden Touren bzw. Zielen:
Carolafelsen
Eine der schönsten Aussichten in der Sächsischen Schweiz bieten sich dir vom Carolafelsen aus. Hierzu läufst du von der Kreuzung bei der Oberen Affensteinpromenade einfach weiter geradeaus, bis ein schmaler Abzweig nach rechts hinauf zum Carolafelsen führt. Dort angekommen kannst du ein schönes Picknick machen und einfach den Blick in Richtung Schrammsteine und Falkenstein genießen.
Über die Heilige Stiege nach Schmilka
Hast du von Stiegen nicht genug, empfehlen wir dir den Abstieg über die Heilige Stiege, die dich nach Schmilka führt. Hierzu wanderst du ebenso an der Kreuzung Obere Affensteinpromenade geradeaus. Die Heilige Stiege ist gespickt von zahlreichen Metalltreppen, die allerdings keine besondere Schwierigkeiten darstellen. Die Heilige Stiege gilt auch als perfekte Einsteiger-Stiege in der Sächsischen Schweiz. Nichtsdestotrotz solltest du die Aussicht vom Carolafelsen auf dem Weg mitnehmen.
Häntzschelstiege
Möchtest du die Häntzschelstiege gehen und einen richtigen Klettersteig absolvieren, so bietet sich die Wilde Hölle als passende Route für deinen Rückweg an. Wir empfehlen dir zwar, diese Route bergauf zu laufen, allerdings hast du so einen wunderschönen und abwechslungsreichen Rundweg. Achte beim Klettersteig unbedingt auf eine ausreichende Sicherung, sofern du nicht wirklich geübt und erfahren genug für Klettersteige bist.
Idagrotte am Frienstein
Hältst du dich am Ende der Wilden Höllen links und folgst der Oberen Affensteinpromenade, die dich zur Idagrotte am Frienstein führt. Bekannt ist die Idagrotte für ihren Zugang, der dich nah am Abgrund über ein schmales Felsband zur Höhle führt. Nachdem du dir alles angesehen hast entscheidest du, ob du den Weg zurückläufst, deine Route über den Kleinen Winterberg verlängerst oder sogar noch den Umweg über den Kuhstall nimmst. Deine Wanderung führt dich hier über den Lichtenhainer Wasserfall im Kirnitzschtal zurück zum Ausgangspunkt “Nasser Grund”.
Schneller Rückweg zum Nassen Grund
Hast du wenig Zeit und willst direkt wieder zurück zum Parkplatz, biegst du an der Kreuzung am Ende der Wilden Hölle rechts ab und folgst dem Reitsteig und der gelben Markierung wieder hinab zum Nassen Grund. Der Weg ist wesentlich einfacher und kaum anspruchsvoll.
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Hast du weitere Fragen oder ergänzende Tipps für die Wanderung durch die Wilde Hölle? Nutze gern den Kommentarbereich, wir freuen uns auf dein Feedback!
4 Kommentare
Die wilde Hölle ist herrlich. Ob hoch oder runter, es macht Spaß. Schwierig oder anspruchsvoll ist sie aber wirklich nicht.
Hallo Barbara,
vielen Dank für deinen Kommentar! Wir finden die Wilde Hölle auch sehr schön und abwechslungsreich. Inwieweit sie anspruchsvoll ist, hängt sicherlich von der eigenen Übung oder Erfahrung ab. Wer regelmäßig in der Sächsischen Schweiz unterwegs ist, hat sicherlich kaum Probleme. 🙂
Ich sitze gerade im Brauhaus Pirna und gönne mich eine schöne Bier nach eine geniale Tour: Nasser Grund, Wilde Hölle, Carolafelsen, Schrammstein, Nasser Grund (klein Sprung in Kirnitzsch empflenswert)= wunderbar, atemberaubend, abwechslungsreich….
Wir sind diese Sommer, letzte und vor letzte Sommer in der Sächsische Schweiz gekommen und die schönste Wanderung haben wir durch Eure Blog gemacht. Vielen herzlichen Dank für so viel Leidenschaft und dass Ihr Eure Erfahrung mitteilt!
Hallo Matthieu,
vielen Dank für deinen tollen Kommentar und das schöne Feedback! Es freut uns, wenn du dank unserem Blog eine schöne Wanderung in der Sächsischen Schweiz hattest!
Beste Grüße
Robert